Wien. Schon bei der Österreich-Premiere zum Auftakt der Open-Air-Reihe “Kino wie noch nie” Anfang Juli im Wiener Augarten war der Film trotz Sturmböen und kühler Temperaturen mit Beifall und viel Wohlwollen aufgenommen worden. Mittlerweile geriet Allen das Pariser Ensemble-Werk mit 40,4 Millionen Dollar sogar zu seinem bisher erfolgreichsten Film an den nordamerikanischen Kinokassen. Für diese Überraschung mitverantwortlich ist – abgesehen vom famosen Cast und der gewohnt spitzbübisch-intellektuell erzählten Geschichte – mit Sicherheit die Stadt Paris, die nicht nur schon häufig als Paradebeispiel für romantische Hollywood-Komödien dienen durfte, sondern von Allen auch in all ihren sehenswürdigen Klischees und wunderhübschen Eigenheiten eingefangen wird.
Die von Owen Wilson verkörperte Hauptfigur Gil, ein amerikanischer Drehbuchschreiber mit schriftstellerischen Ambitionen, verliebt sich ebenfalls in die touristische Ansicht der französischen Hauptstadt, in die er mit seiner Verlobten Inez (McAdams) und deren Eltern reist. Während die verwöhnte Inez den Reizen der Stadt jedoch eher beim Luxusbummel erliegt, träumt der romantische Gil von den einstigen Berühmtheiten, die die Stadt bewohnten – und steigt bei einem mitternächtlichen Spaziergang prompt in ein Auto aus den 20er Jahren, das ihm eine Zeitreise zurück in die goldenen Jahre von Paris ermöglicht. Dort trifft er auf Vorbilder und Künstler wie Hemingway, Picasso, Dali oder Bunuel, die ihm nach und nach die Augen über seine nostalgischen Sehnsüchte öffnen.
Dass sich Gil dabei in Picassos Geliebte Adriana (Cotillard) verschaut und zu den inspirierenden Erlebnissen – nicht zuletzt mit Gertrude Stein, der von Kathy Bates wunderbar gespielten Schriftstellerin und Verlegerin – auch noch Gefühlswirren dazukommen, macht die Sache für Gil naturgemäß nicht einfacher. Allen packt dazu pointierte Dialoge und zahlreiche Kunstbezüge, veredelt die Geschichte mit Gastauftritten von Frankreichs Präsidentengattin Carla Bruni-Sarkozy und Adrien Brody (als Dali!) und vermengt die konventionell-reduzierte Inszenierung mit nostalgisch angehauchter Magie, witzig-melancholischen Einfällen und faszinierend-smarten Wendungen. Und er lässt die Zuseher durch Owen Wilsons weit aufgerissenen Augen einfach mitschmunzeln und -staunen.
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