Daneben gibt es weitere Wettbewerbsfelder wie in diesem Fall Bürosoftware. Für Microsoft zählen die Office-Programme wie Word oder Outlook zu den wichtigsten Geldbringern. Google versucht seit Jahren, mit seinem Paket Google Apps auch diesen Markt zu erobern. Dabei setzt der Internet-Konzern konsequent auf das sogenannte Cloud Computing, bei dem Daten und Programme aus dem Netz bereitgestellt werden. Auch Microsoft, das traditionell im Gegenteil mit auf Computern installierter Software verdient, prescht inzwischen mit aller Kraft ins Cloud-Geschäft vor.
Google und Microsoft kämpfen um das US-Innenministerium
Im aktuellen Fall geht es um einen Auftrag für das E-Mail-System des US-Innenministeriums. Mit dem 59 Mio. Dollar (40,8 Mio. Euro) schweren Fünf-Jahres-Auftrag für 88.000 Arbeitsplätze versucht Google, bei Software für die US-Regierung einen Fuß in die Tür zu bekommen. Der Internet-Konzern klagte im Herbst gegen die Behörde, weil sie die Microsoft-Lösung bevorzugt und die Ausschreibung auf das Produkt des Rivalen zugeschnitten habe. Die Vergabe des Auftrags ist bis zu einer Entscheidung blockiert.
Vergangene Woche wurde nun eine Entgegnung des Innenministeriums von Dezember öffentlich gemacht, die zunächst unbemerkt blieb – bis Microsoft am Montagabend auf sie hinwies. Microsoft-Manager David Howard verwies auf eine Fußnote auf Seite 13, laut der das Google-Angebot “Google Apps for Government” kein Sicherheitszertifikat nach dem “Federal Information Security Management Act (FISMA)” habe, das Pflicht für von US-Behörden eingesetzte Programme sei. Dies hatte Google aber in der Klageschrift sowie auf einer Website behauptet.
Google will den Vorwurf nicht auf sich sitzen lassen. Der Internet-Konzern kontert, das Grundprodukt für das Regierungsangebot, Google Apps, habe im Juli 2010 eine FISMA-Zertifizierung erhalten. Und Google Apps for Government sei “dasselbe System mit Sicherheitsmechanismen, die über FISMA-Anforderungen hinausgehen“. (APA)
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