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Michael Moore nennt fünf Gründe, Warum Trump Präsident wird

Moore: Trump wird gewinnen.
Moore: Trump wird gewinnen. ©AP
Michael Moore meldet sich wieder einmal zu Wort - und rät uns schon mal zu üben, die Worte "Präsident Trump" auszusprechen. Denn der Kult-Regisseur und Schreiber geht davon aus, dass der Immobilienmogul das Rennen ums Weiße Haus machen wird.

Michael Moore, berühmt für Oscar-Prämierte Filme wie “Fahrenheit 911” und “Bowling for Columbine”, hat schlechte Nachrichten für alle Trump-Gegner: Er ist sich sicher, dass der – so Moore – “erbärmliche, ignorante, gefährliche Teilzeit-Clown und Vollzeit-Psychopath” der Nachfolger Barack Obamas wird. “Los sagt es, weil ihr es in den kommenden vier Jahren dauernd sagen werdet: ‘PRÄSIDENT TRUMP'”.

Moore: Die Menschen, die glauben würden, Hillary Clinton würde das Rennen machen, lebten in einer Blase. Moore gab zuerst in der Show von Bill Maher und dann auf seiner Website seine Prognosen zu Protokoll gab, wie “stern.de” berichtet. Man müsse sich der Wahrheit stellen: “Unser Hirn versucht, uns vor diesem Trauma zu bewahren. (…) Wir müssen immer an das Gute glauben, das Leben ist bereits eine beschissene Show, und es ist hart genug, von einem Gehaltszettel bis zum nächsten durchzuhalten.” Wie die Dinge Stünden, würde Trump Präsident. Moore nennt dafür fünf Gründe:

1.) Das US-Wahlsystem

Im US-Wahlsystem braucht ein US-Präsidentschaftskandidat nicht die Mehrheit der Stimmen, sondern die Mehrheit der Staaten – sprich Wahlmänner – um Präsident zu werden. Eigentlich sind die Fronten vor den Wahlen klar gezogen: Es steht bei vielen Staaten bereits mehr oder weniger fest, ob sie den republikanischen oder demokratischen Kandidaten wählen werden. Entscheidend werden die sogenannten “Swing-States” sein, die von Wahl zu Wahl entweder republikanisch oder demokratisch wählen. Und auf genau diese Staaten – vor allem jene, die im sogenannten “Rustbelt” liegen, werde sich Trump konzentrieren. Wenn er die Staaten Michigan, Ohio, Pennsylvania und Wisconsin hinter sich bringe, zusätzlich zu den traditionellen Republikaner-Staaten, werde das Trump zum Sieg reichen, so Moore.

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2.) Die Angst des Wählers vor einem Hamster im Weißen Haus

Die kommende Wahl könnte zu einer Wut-Wahl der “Angry White Man”, der Weißen Wut-Bürger in den USA, werden. Schon länger sehen sie sich in “ihrem” Land marginalisiert. Dass nun nach einem schwarzen Präsidenten eine Frau das Amt innehaben könnte, würde ihnen missfallen, so Moore. “Nachdem den Amerikanern acht Jahre lang ein schwarzer Mann gesagt habe, wo es lang geht, sollen sie sich nun weitere acht Jahre von einer Frau herum kommandieren lassen?” Danach könnten acht Jahre mit einem Homosexuellen im Weißen Haus folgen, gefolgt von Transgendern. Die Befürchtungen der “Angry White Man”: Bis dahin könnten auch die Tiere ihre Rechte haben, und ein Hamster das Land regieren. Dies gelte es zu verhindern, bringt Moore laut dem “Manager-Magazin” seine Gedanken auf den Punkt.

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3.) Hillary ist zu Unpopulär

Obwohl er selbst ein überzeugter Linker sei, schreibt Moore in seinem Blog, müsse man sich über eines klar sein: Das größte Problem sei nicht Trump an sich, sondern die Unbeliebtheit von Hillary Clinton. Fast Dreiviertel (!) aller Wähler hielten sie für unehrlich und nicht vertrauenswürdig. Clinton würde die Art Politik verkörpern, deren Vertreter an nichts glaubten, das ihnen keine Wählerstimmen verschaffe. Gerade bei jungen Frauen und jungen Wählern habe sie kaum Rückhalt. Zudem könne Trump eher mobilisieren – die Begeisterung, die noch bei Obama bei den Demokraten vorherrschte, fehle bei Clinton.

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4.) Enttäuschte Bernie-Sanders-Wähler

Die Amerikaner, die eigentlich Clintons bisherigen innerparteilichen Konkurrenten wählen wollten – dessen Positionen zu Clinton in gewissen Belangen unterschiedlicher nicht sein hätten können – seien nicht das Problem, sie würden trotzdem wählen gehen. Aber sie würden eben nicht begeistert fünf weitere Wähler mitreißen.

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5.) Der “Jesse-Ventura”-Effekt

In den 1990-er Jahren wählten die Menschen in Minnesota einen professionellen Ringer, der überhaupt keine Polit-Erfahrung besitzt, zu ihrem Gouverneur. Die Menschen taten dies, so Moore laut “Manager Magazin” nicht etwa, weil sie Ventura für einen besonders begabten Politiker oder besonders sympathisch hielten – sondern einfach nur, weil sie konnten. Man sollte, so Moore, nicht unterschätzen, wie viele Menschen heimliche Anarchisten seien.

Die Wahlkabine sei “einer der letzten Orte ohne Überwachungskameras und Abhörmikrofone. Hier gibt es keine Ehepartner, keine Kinder, keinen Boss, keine Polizei, es gibt nicht mal ein verdammtes Zeitlimit”, schreibt er. “Du kannst so lange drin bleiben, wie du willst”. Es gebe keine Regeln – man könne auch Donald Duck oder Mickey Mouse wählen. Die Wut auf ein politisches System würde Millionen Trump in die Arme treiben – nicht weil sie ihn gutheißen, sondern einfach, weil sie können. Weil sie – so Moore laut “stern.de” – damit “Mami und Papi kirre machen”.

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Dennoch gebe es Hoffnung – Trump ist aus Moores Sicht zu schlagen. “Nächste Woche werde ich meine Gedanken über Trumps Achilles-Ferse aufschreiben”, kündigt er an.

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