Das Haus stammt aus dem Jahr 1951 und wurde 2002 zum Kauf angeboten. Da die Bauherrin in direkter Nachbarschaft aufgewachsen und sich der Vorteile der Lage bewusst war, kauften Gerda Leipold-Schneider und Manfred Leipold das Haus. Als Historikerin war es Gerda Leipold-Schneider klar, dass das typische Arbeiterhaus ein zeithistorisches Juwel, aber nicht unbedingt ein architektonisches, war. Deshalb stellte sich die Frage: Vergangenes bewahren oder doch neu bauen?”, erklärt die Bauherrin den Zwiespalt.
Außenhaut des Hauses
Die Architekten Ada und Reinhard Rinderer schlugen einen Umbau des gleichförmigen Siedlungshauses vor. In den ursprünglichen und noch gut erhaltenen Bestand sollte so wenig wie möglich eingegriffen werden – auch aus Kostengründen. Die Bauherrschaft wünschte sich ein architektonisch überzeugendes Gebäude, das durch einfache Formensprache und durchgängig angewandte gestalterische Prinzipien besticht”, erklären Ada und Reinhard Rinderer. Die ursprüngliche Kubatur des Hauses sollte erhalten
bleiben. Außerdem schlugen wir eine südwestseitige Erweiterung des Gebäudes entsprechend den Proportionen des alten Hauses etwa um die halbe Hauslänge vor”, erklären die Architekten. Das Auffälligste am Umbau wurde die Außenhaut. An den Gedanken, dass das Dach und die Fassade aus dem gleichen Material sind, mussten wir uns gewöhnen”, gibt Gerda Leipold-Schneider zu. Heute hebt sich das rostfreie Stahlblech von der verputzten Familienhausumgebung ab. Der südwestlichen Hauptseite des Hauses wurde dem geradlinigen Haus im Obergeschoss ein gelber Farbakzent verpasst. Die Organisation der Räume wurde von den Architekten belassen. Der Eingangsbereich mit zusätzlichem Büro und WC (öffentlicher Bereich) ist im Untergeschoss durch eine Glastüre vom Privat-Bereich (Lounge, TV-Zimmer, Küche) abtrennbar. Im Anbau befindet sich die Küche mit integriertem Essplatz. Ich wollte nicht, dass die Küche gleich im Eingangsbereich ist”, so Gerda Leipold-Schneider. Der Anbau im Untergeschoss ist über drei Stufen erreichbar, raumhoch verglast und führt ebenerdig in den Garten hinaus. Der
großräumige Anbau kontrastiert die weitgehend erhaltene Kleinräumigkeit des Altbaus im Grundriss und in der Raumhöhe”, so die Architekten. Das Gelb der Fassade findet in der Küche seine Wiederverwendung.
Größere Schlafzimmer
Die drei Schlafzimmer und das Bad im Obergeschoss sind über die ursprüngliche Treppe erreichbar. Anthrazitfarbene Max-Platten sorgen dafür, dass das Stiegenhaus vom Eingangsbereich aus nicht mehr sichtbar ist. Diese Anthrazitwände ziehen sich vom Carport bis ins Treppenhaus. Das Elternschlafzimmer und ein Kinderzimmer profitieren vom Anbau. Sie wurden nicht nur flächenmäßig größer, ihnen ist auch ein überdachter Balkon vorgelagert. Die Fenster wurden von den Architekten neu gestaltet. Die Fenster wurden so ausgerichtet, dass wir uns von den Nachbarn nicht beobachtet fühlen”, erzählt Gerda Leipold-Schneider. Auf
die Frage, ob die Familie zufrieden ist, antwortet Bauherr Manfred Leipold: Ich würde nichts anders machen.”
Auf einen Blick: Umgebautes Einfamilienhaus Leipold-Schneider in Höchst
Bauherr: Dr. Gerda Leipold-Schneider und Manfred Leipold
Architektur: Architekturbüro A & R Rinderer, Am Feuergraben 3, 6850 Dornbirn; Tel. 05572/36857-0; office@rinderer-architekten.at
Grundstück: 700 m2
Nutzfläche: 130 m2 (früher: 90 m2)
Fertigstellung: Jänner 2007
Besonderheiten: Dach und Fassade aus weißfarbenem Blech mit Edelstahllegierung, Anbau mit Fertigholzelementen
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.