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Mexiko geht gestärkt aus Regenschlacht von Natal

Ließen sich durch Fehlentscheidungen nicht stoppen
Ließen sich durch Fehlentscheidungen nicht stoppen
Selbst zwei zu Unrecht aberkannte Tore haben Mexiko zum Auftakt der Fußball-WM nicht verzweifeln lassen. Die Mexikaner glauben nach einem 1:0 gegen Kamerun an ihren sechsten Achtelfinal-Einzug in Serie. Ein Punktgewinn am Dienstag gegen Gastgeber Brasilien wäre bereits ein großer Schritt. "Wenn das Team das Tempo hält, bin ich sicher, dass wir es schaffen", meinte Teamchef Miguel Herrera.


Die überzeugende Darbietung gegen schwache Kameruner hat in Mexiko eine kleine Euphorie ausgelöst. “Die Stimmung ist auf dem Höhepunkt. Ich war überrascht, wie klar wir den Gegner dominiert haben”, sagte Herrera. “El Piojo” (die Laus), wie der gewichtige Trainer genannt wird, sieht sein Team gestärkt aus der Regenschlacht von Natal herausgehen. Dabei hatten die Mexikaner nach den zwei nicht gegebenen Toren von Giovani dos Santos vor der Pause lange Zittern müssen.

Dos Santos war auch am Goldtor von Oribe Peralta beteiligt. Der Sohn eines Brasilianers, des früheren Stürmers Zizinho, war der überragende Mann auf dem Platz – einzig ein Treffer blieb ihm zweimal fälschlicherweise wegen Abseits verwehrt. Lange Zeit gilt Dos Santos, der mit elf Jahren in den Nachwuchs des FC Barcelona gewechselt war, schon als vielversprechendes Talent. In Europa ist dem 25-Jährigen der große Durchbruch aber noch immer nicht gelungen.

Wegen seiner fehlenden Konstanz war nicht einmal sicher, ob Dos Santos bei der WM von Beginn an spielen darf. Herrera schenkt ihm das Vertrauen, der Angreifer von Villarreal dankte es mit einer Gala. “Wir sind eine starke Gruppe und haben nie aufgegeben”, erklärte Dos Santos. “Wir haben nie die Kontrolle verloren. Das Team hat alle Erwartungen übertroffen”, lobte Herrera, der nach einer äußerst schwachen Qualifikation erst im Vorjahr das Ruder übernommen hatte.

Nun geht es in Fortaleza gegen Brasilien – so etwas wie den Lieblingsgegner. Zuletzt haben die Mexikaner den Brasilianern im Olympia-Finale 2012 in London eine schmerzliche Niederlage zugefügt. “Wir spielen gegen den großen Favoriten. Aber wir werden da rausgehen, um zu gewinnen”, versprach Herrera. “Wenn wir nicht gewinnen und einen Punkt mitnehmen, sind wir auch schon fast oben.” Wenn Kamerun und Kroatien mitspielen.

Die Kameruner enttäuschten, wirkten nach Beilegung ihres öffentlich breitgetretenen Prämienstreits alles andere denn als eine funktionierende Einheit. Stürmerstar Samuel Eto’o kam mit Ausnahme eines Stangenschusses überhaupt nicht zur Geltung, Trainer Volker Finke stand im Regen. “Wir müssen die Spieler jetzt erstmals wieder motivieren”, meinte der Deutsche. Gegen Kroatien dürfte ein Sieg hermüssen, sonst scheint der Achtelfinal-Zug abgefahren.

“Es ist wichtig, dass wir positiv bleiben”, betonte Eto’o. “Wir können jede Mannschaft schlagen, wenn es unser Tag ist.” Freitag, der 13., war nicht sein Tag. Der 33-Jährige von Chelsea bekam von seinen Teamkollegen auch kaum Unterstützung. “Wir müssen uns steigern, um Kroatien zu schlagen. Das wird nicht einfach. Aber sie sind in der gleichen Position wie wir.” Die Kroaten hatten im Eröffnungsspiel eine unglückliche 1:3-Niederlage gegen Brasilien kassiert.

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