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Metallica sind mit neuem Album zurück: "Hardwired ...To Self-Destruct"

Metallica melden sich lautstark zurück.
Metallica melden sich lautstark zurück. ©AFP/Angela Weiss
Nicht nur die Welt des Heavy Metals war in helle Aufregung auch der "Mainstream" blickte der am 18. November erschienenen Platte "Hardwired ...To Self-Destruct" mit großer Spannung entgegen. Nun ist es da: Metallica haben zu jedem Song des neuen Albums zudem ein Video veröffentlicht. 

Die Rockgiganten aus den USA mit rund 110 Millionen verkaufter Alben sind der Subkultur des Thrash Metal schon lange entwachsen. Doch ihr spontan angesetztes Konzert kurz vor der Veröffentlichung des neuen Werkes atmete mit seinen 350 Besuchern in einem kleinen Berliner Club die Atmosphäre aus den Anfangstagen der Band. Damals waren Metallica noch wütende, rebellierende Kids. Und so klang auch ihre Musik.

Rabiat und rasend schnell waren zum größten Teil auch die Songs an diesem Abend in der deutschen Hauptstadt – nicht nur Klassiker wie “Master Of Puppets” oder “For Whom The Bell Tolls”, sondern auch das neue Material. Die Zuschauer feierten das Quartett frenetisch.

Neues Songmaterial: “Hardwired …To Self-Destruct”

Die Zeit der Experimente ist vorbei, als die Band Grenzen austesten wollte und viele Fans wegen Aufnahmen mit dem Songwriter Lou Reed oder dem chinesischen Pianisten Lang Lang verärgerte. Es scheint fast, als wollten Metallica sich wieder mehr an ihren Wurzeln orientieren und der Welt beweisen: Wir können noch richtig Gas geben.

Diesem Eindruck trat Sänger James Hetfield allerdings entgegen. “Die einzigen Menschen, denen wir etwas beweisen wollen, sind wir selber”, sagte der 53-Jährige im Interview der Deutschen Presse-Agentur: “Wir wollen Musik machen, auf die wir stolz sind. Ob es die Leute mögen oder nicht – das können wir nicht kontrollieren.”

Schlagzeuger Lars Ulrich, der zusammen mit Hetfield 1981 in Los Angeles die Band gründete, ist mit dem Ergebnis des 11. Studiowerkes sehr zufrieden. “Vor ein paar Tagen hörte ich das Album im Flug nach San Francisco, und es klang großartig. Ich bin sehr glücklich”, sagte der Däne.

Acht Jahre nach “Death Magnetic”

Hetfield erachtet die acht Jahre zwischen “Death Magnetic” von 2008 und dem Nachfolger indes als zu lange. “Das hätte eigentlich nicht sein müssen, auch wenn wir viel um die Ohren hatten”, räumt er ein. In dieser Zeit habe er fast vergessen, “wie toll es ist, Musik zu kreieren, die von anderen Menschen gehört wird”. Hetfield und Ulrich sind die treibende Kraft der Band. “Hardwired …To Self-Destruct” hat das Kreativ-Duo fast im Alleingang komponiert. Auch weil Lead-Gitarrist Kirk Hammett angeblich sein iPhone mit 250 musikalischen Ideen verloren hatte.

Hetfield thematisiert mit seinen düsteren Texten die dunklen Seiten seiner Persönlichkeit. Aufgewachsen in schwierigen Verhältnissen, musste er den frühen Krebstod der Mutter verkraften. Später folgten Alkoholsucht und die Schattenseiten des Ruhms. “Ruhm kann eine dunkle, gefährliche Droge sein”, erklärte er. Einen Liedtext über seine Probleme zu verfassen, hilft ihm bei deren Bewältigung. “Wenn ich über die Dunkelheit schreibe, kann ich sie mit anderen teilen und besser damit umgehen”, verdeutlicht er. Es sei besser, diese rauszulassen, “als wenn sie in meinem Inneren arbeitet”.

Seine Familie bietet ihm Schutz und hilft ihm, den nötigen Abstand vom Rock’n’Roll-Business zu bekommen. “Familie ist das Fundament, dort fühle ich mich sicher”, betonte Hetfield: “Wenn ich von einer Tour nach Hause komme, ist das wie eine Verwandlung. Ich werde dann daran erinnert, dass ich ein normaler Familienvater mit drei Kindern bin.”

Metallica veröffentlichten Video zu jedem neuen Song

Metallica haben zu jedem Song ihres neuen Albums zudem ein Video veröffentlicht. Abzurufen sind die Clips über die Internetseite der Band. Auf CD und Vinyl erscheint das neue Studiowerk am Freitag. “Mit viel Wut, viel Aggression” habe man die neuen Stücke geschrieben und aufgenommen, sagte Kirk Hammet der Agentur AFP.

Die Band bietet auf ihrem neuen Album starken Heavy Metal. Nach dem schweren Brocken “Death Magnetic” kehrt man zum Stil der ersten Alben zurück, dann und wann klingen Reminiszenzen an das kommerziell erfolgreiche “Black Album” durch (speziell bei den schleppenden Tracks). Auf große Experimente hat man verzichtet, dafür die Metallica-Trademark bestens bedient. Die teils sehr einfältigen Texte sorgen allerdings auch für Häme.

“Wir sind vier wütende Typen”, betonte Hammet bei einem Besuch in Paris. Wut sei auch der Grund gewesen, warum er überhaupt mit der Musik angefangen habe, erzählte er. Beim Gitarrenspielen gingen ihm so viele Saiten kaputt, dass er mit dem Wechseln nicht hinterher komme. “Ich spiele immer sehr, sehr aggressiv und auf sehr wütende Weise, dann geht es mir besser.”

(APA)

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