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Metaller-KV - Binder: Abschluss noch heute "durchaus realistisch"

Die diesjährige Metaller-Lohnrunde könnte im Gegensatz zu jener vor zwei Jahren sehr kurz ausfallen.
Die diesjährige Metaller-Lohnrunde könnte im Gegensatz zu jener vor zwei Jahren sehr kurz ausfallen. ©APA; Canva
Die diesjährige Metaller-Lohnrunde könnte im Gegensatz zu jener vor zwei Jahren sehr kurz ausfallen.

Der Ernst der Lage sei allen Beteiligten bewusst, wenn man von der Arbeitgeberseite ein brauchbares Angebot bekomme, "dann kann es durchaus auch einen raschen Abschluss geben", sagte PRO-GE-Bundesvorsitzender Reinhold Binder am Montag vor Beginn der Wirtschaftsgespräche mit allen Fachverbänden der Metallbranche. "Ein Abschluss heute ist durchaus realistisch."

Die Lohngespräche finden in einer wirtschaftlich besonders angespannten Lage statt, besonders in der Metallindustrie. "Wir sehen die Kollektivvertragsarbeit als Operieren am offenen Herz", sagte Arbeitnehmer-Verhandlungsführer Binder. Wo für ihn die "Schmerzgrenze" liegt, wollte er nicht beziffern.

Es gehe bei den um 14 Uhr startenden Verhandlungen darum, "Planbarkeit und Sicherheit für die Zukunft zu generieren", sagte Binder. Auf eine konkrete prozentuelle Forderung für die Lohnerhöhung wollen die Gewerkschafter vorerst verzichten. Die Teuerung sei nach wie vor ein großes Problem für die Beschäftigten, aber auch die Energiekosten seien eine große Herausforderung für die Haushalte und insbesondere für die Betriebe.

Ferrari: "Verantwortungsvoll und mit Vernunft"

Man werde "verantwortungsvoll und mit Vernunft die Dinge besprechen", sagte GPA-Bundesgeschäftsführer Mario Ferrari. Er will die Arbeitnehmer-Sichtweise "vehement vertreten", aber auch die betriebliche Situation beleuchten.

Von einer Nulllohnrunde gehen weder die Gewerkschafter noch der Obmann der Metalltechnischen Industrie, Christian Knill, aus. Allerdings sei der Produktionsstandort Österreich zu teuer geworden, "und insofern gehen wir schon ganz stark davon aus, dass es heuer in den Verhandlungen um die Wettbewerbsfähigkeit geht und sozusagen um Zurückhaltung bei den Löhnen und Gehältern", so Knill im Ö1-"Morgenjournal". Er peilt einen Abschluss unter der "rollierenden" Inflationsrate der letzten zwölf Monate von 2,8 Prozent an. Stattdessen will er sich am Inflationsziel der EZB von 2 Prozent orientieren.

Bei den Metallern verhandeln PRO-GE-Bundesvorsitzender Reinhold Binder und GPA-Bundesgeschäftsführer Mario Ferrari mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) für rund 190.000 Beschäftigte. Parallel dazu verhandelt im Bahnsektor die Gewerkschaft vida für etwa 55.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei 92 Unternehmen.

(APA)

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