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Messerattentat in Tel Aviv

Ein 23 Jahre alter radikaler Palästinenser hat in der Nacht zum Dienstag in Tel Aviv einen Israeli erstochen und zwei andere verletzt.

Israelischen Medienangaben zufolge versuchte der mit einem Messer bewaffnete Palästinenser in einen Club an der Strandpromenade von Tel Aviv zu gelangen, wurde aber von einem Wachmann daran gehindert. Bei einem darauf folgenden Kampf habe der Sicherheitsmann Stichwunden erlitten. Auf der Flucht über die Strandpromenade habe der Attentäter eine Person erstochen und einen weitere verletzt. Der Täter sei angeschossen und gefasst worden, hieß es seitens der Polizei. Das Motiv des Palästinensers ist unklar.

Der Polizeichef von Tel Aviv, Yossi Sedbon, sagte, es habe sich „zweifelsohne um einen Terroranschlag“ gehandelt. Es wäre der erste Anschlag in einer israelischen Stadt, nachdem die wichtigsten Palästinensergruppen am 29. Juni ihre Anhänger zu einem vorläufigen Ende der Attentate gegen Israelis aufgerufen hatten.

Der aus Ost-Jerusalem stammende Attentäter habe den Wachmann mit seinem Messer mit einer 30 Zentimeter langen Klinge verletzt, als dieser ihm den Zutritt zum Tarabin Club verweigert habe, berichtete die Polizei. Nachdem der Restaurantbesitzer einen Stuhl nach dem Palästinenser geworfen habe, sei der Angreifer geflüchtet. Er sei von dem Wachmann eines nahe gelegenen Restaurants und dem Besitzer des Tarabin Clubs verfolgt worden. Auf der Strandpromenade habe der Palästinenser auf zwei Passanten eingestochen, bevor der Wachmann den Attentäter niedergeschossen habe. Ein Passant sei später an seinen Verletzungen gestorben. In einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP hieß es, eine Frau sei lebensgefährlich verletzt worden.

Nach Zeugenaussagen entfernte sich ein verdächtiges Auto vom Tatort. Die Polizei suche nach dem Wagen, berichtete der israelische Rundfunk. Anfang Mai waren bei einem Selbstmordanschlag auf eine Gaststätte in der Nähe des Tarabin Clubs drei Israelis getötet worden.

Unterdessen legten der palästinensische Ministerpräsident Mahmud Abbas und Palästinenserpräsident Yasser Arafat ihre seit einer Woche andauernden Differenzen am Montagabend offenbar bei. Nach Angaben palästinensischer Beamter vereinbarten die beiden Politiker bei einem Treffen in Ramallah, an der Machtaufteilung zwischen ihnen festzuhalten und künftige Konflikte gemäß der palästinensischen Übergangsverfassung beizulegen.

Abbas’ Kompetenzen sollen demnach nicht beschnitten werden, für die Verhandlungen mit Israel sollen beide Palästinenserführer zuständig sein. Informationsminister Nabil Amar wurde als Verbindungsmann zwischen Abbas und Arafat ausgewählt. Der Premier nahm sein Rücktrittsgesuch zurück, das er vor einer Woche an das Zentralkomitee der dominierenden Fatah-Bewegung gerichtet hatte.

Israelische und palästinensische Sicherheitsbeamte berieten am späten Montagabend über die Sicherheitslage nach dem israelischen Teilabzug im südlichen Gazastreifen. Nach palästinensischen Angaben verlangten die Palästinenser von den Israelis vor allem die Öffnung von Straßensperren und Kontrollpunkten im zentralen und mittleren Gazastreifen.

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