Der 60-Jährige aus Deutschland, der in seiner Heimat polizeilich bekannt ist, hat den Erkenntnissen der Vorarlberger Ermittler zufolge keinen festen Wohnsitz in Vorarlberg. Auf seine psychischen Probleme lasse sich aufgrund von mehreren Zetteln schließen, die der Mann bei der Tat bei sich hatte. Aber auch die deutschen Behörden hätten über psychische Probleme des 60-Jährigen informiert, hieß es. Bei seiner Festnahme habe er antifaschistische Parolen gerufen.
Mann fühlte sich von Handys bedroht
Der Deutsche attackierte die zwei jungen Männer um 6.35 Uhr auf der Fahrt von Bludenz nach Bregenz mit einem Outdoormesser mit rund zehn Zentimeter langer Klinge. Unmittelbar vor dem Halt in Sulz-Röthis stach der 60-jährige Deutsche – eben weil er sich durch dessen Handy bedroht fühlte – dem ihm gegenüber sitzenden 19-Jährigen in den Bauch und verletzte ihn anschließend auch am Rücken. In weiterer Folge versetzte er einem 17-jährigen Fahrgast eine Schnittverletzung am Hals. Nach Angaben des Landeskriminalamts stammen die zwei Verletzten aus Feldkirch, sie wurden ins Krankenhaus eingeliefert, operiert und waren außer Lebensgefahr.
22-jähriger Mitreisender half bei Festnahme mit
Nachdem der Lokführer noch während der Fahrt die Einsatzkräfte alarmiert hatte, wurde der Mann unmittelbar nach der Einfahrt des Zugs in die Haltestelle von zwei Polizisten festgenommen. Der 60-Jährige wehrte sich heftig, woraufhin die Polizisten Pfefferspray einsetzten. Ein 22-jähriger Mitreisender, der bei der Festnahme des Mannes tatkräftig mithalf, wurde leicht an der Hand verletzt. Die etwa 100 bis 120 Fahrgäste wurden von einem Kriseninterventionsteam betreut.
Schwärzler: “Sicherheit im öffentlichen Bereich ausbauen”
Der zuständige Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) sprach von einem “perfekten Einsatz” der Sicherheitskräfte. Man müsse alles daran setzen, die Sicherheit im öffentlichen Bereich auszubauen, bei den Zügen sei man dabei auf gutem Weg. Landesrat Johannes Rauch (Grüne) ging ins Detail und erklärte, dass alle “Talent”-Züge – in einem solchen wurde die Attacke begangen – videoüberwacht seien. In den Abendstunden würden Security-Kräfte in allen Zügen mitfahren, seit vergangenem März sei auch die Polizei-Präsenz verstärkt worden. Diesen Weg werde man im Sinne des Sicherheitsgefühls der Bevölkerung fortsetzen.
(APA/Red.)
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