Demnach wurde eine Frau enthauptet. Auch die rechtspopulistische Politikerin Marine Le Pen sprach von einer Enthauptung.
Frankreichs Innenminister Gerald Darmanin bestätigte den Vorfall, ohne zunächst Details zu nennen. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft wurde nach eigenen Angaben damit beauftragt, die Ermittlungen zu übernehmen.
"Allahu Akbar"
Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi twitterte, der mutmaßliche Täter sei festgenommen worden. Estrosi zufolge gleicht die Tat einem terroristischen Anschlag. "Ohne Zweifel" passe die Art und Weise zu dem Mord am Geschichtslehrer Samuel Paty vor wenigen Tagen. Zu Journalisten sagte Estrosi, die Opfer seien auf "entsetzliche Art" getötet worden. Der Täter habe immer wieder "Allahu Akbar" - arabisch für "Gott ist groß" - gerufen, selbst nach seiner Festnahme noch. Das Motiv für die Tat blieb zunächst aber unklar. Estrosi zufolge wurde der Angreifer bei seiner Festnahme angeschossen. "Er ist auf dem Weg ins Krankenhaus, er ist am Leben."
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist am Nachmittag in der südfranzösischen Metropole Nizza eingetroffen. Er werde unter anderem von Innenminister Gérald Darmanin, Justizminister Éric Dupond-Moretti und dem Anti-Terrorstaatsanwalt Jean-François Ricard begleitet, hieß es am Donnerstag aus Élyséekreisen. Macron wollte vor Ort etwa mit Sicherheitskräften und dem Bürgermeister von Nizza, Christian Estrosi, sprechen.
Auch bei Avignon eine Attacke
Auch in der Nähe der südfranzösischen Stadt Avignon hat es einen mutmaßlich islamistischen Angriff auf Passanten gegeben. Ein Mann habe in dem Ort Montfavet mehrere Menschen mit einer Pistole bedroht, teilte die Polizei am Donnerstag mit und bestätigte entsprechende Medienberichte. Die Polizei habe den Mann erschossen. Der Hörfunksender Europe 1 meldete, der Angreifer habe "Allahu akbar" (Gott ist groß) gerufen. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht genannt.
Am Donnerstagnachmittag gab es offenbar Entwarnung. Derzeit gebe es keine Hinweise auf einen Terrorhintergrund, berichteten Polizeikreise. Die Polizei tötete den mutmaßlichen Angreifer, der Passanten mit einer Waffe bedroht haben soll.
Höchste Terror-Warnstufe
Nach der Messerattacke mit mindestens drei Toten in Nizza und einer ähnlichen Attacke in Avignon hat die französische Regierung am Donnerstag die höchste Terror-Warnstufe ausgerufen. Sie wird landesweit gelten. Die Antwort der Regierung auf die Anschläge werde "hart und unerbittlich" sein, erklärte Premierminister Jean Castex vor der Nationalversammlung.
Castex verurteilte den Anschlag in Nizza als "ebenso feige wie barbarische Tat, die das ganze Land in Trauer versetzt".
Am 16. Oktober hatte ein 18-jähriger mutmaßlicher Islamist in einem Vorort von Paris den Geschichtslehrer Samuel Paty auf offener Straße mit einem Messer enthauptet. Paty hatte im Unterricht über Meinungsfreiheit die umstrittenen Mohammed-Karikaturen verwandt, die manche Muslime als Blasphemie werten.
(APA)
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