Sein Abgang beendet einen Machtkampf mit dem Chef des neuen Merrill-Mutterkonzerns Bank of America, Kenneth Lewis. Die Bank of America ernannte ihren 49-jährigen Topmanager Brian Moynihan am Donnerstag zum Nachfolger. Er war bisher Chefsyndikus des inzwischen größten US-Finanzkonzerns.
Thain hatte im vergangenen September die Übernahme seines wankenden Instituts eingefädelt. Der zunächst als Überraschungscoup gefeierte Zukauf wurde für die Bank of America zum Debakel. Ein Quartalsverlust von zuletzt mehr als 15 Mrd. Dollar (11,55 Mrd. Euro) bei Merrill Lynch zwang die Bank of America, noch mehr staatliche Hilfen anzufordern. Lewis steht nun selbst massiv in der Kritik.
Die Übernahme von Merrill wurde offiziell zum 1. Jänner abgeschlossen. Thain übernahm danach die Leitung des Investmentbankings und Aktienhandels bei der Bank of America. Angesichts des überraschend großen Milliardenlochs bei Merrill Lynch geriet er jedoch immer stärker unter Beschuss.
Nach Thains Rücktritt wurden pikante Details bekannt: So ließ sich Thain sein New Yorker Büro einem Bericht des TV-Senders CNBC zufolge gerade erst für 1,2 Mio. Dollar neu ausstatten.
Zudem verstärkte sich die rasante Talfahrt der Aktie der Bank of America in den vergangenen Tagen noch weiter. Allein am Donnerstag verlor sie weitere fast 15 Prozent auf 5,71 Dollar. Anfang des Jahres hatte das Papier noch bei 14 Dollar notiert, Mitte September sogar noch bei 35 Dollar.
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