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Merkur: Großes Potenzial in Vorarlberg

Bregenz -  Der Markt in Rankweil wird umgestaltet und die Suche nach neuen Merkur-Standorten in Vorarlberg ist im Gange. Merkur-Vorstände Manfred Denner, Michael Franek und Klaus Pollhammer sprechen über die Situation und Zukunft von Merkur.
Ihre Expansionspläne für 2011. Wie viele Merkur-Märkte sollen es Ende des Jahres sein, wo gibt es noch weiße Flecken auf der Landkarte?

MANFRED DENNER: Im vergangenen Jahr haben wir insgesamt drei Märkte neu eröffnet und sechs Märkte vollständig renoviert. Etwa 50 Märkte sind österreichweit bereits auf unser neues Marktplatz- und Erlebniskonzept umgestellt. Wir werden auch 2011 wieder kräftig in unsere Standorte investieren und voraussichtlich bis zu drei Märkte neu eröffnen sowie wieder einige bestehende generalsanieren. Einen klaren Schwerpunkt setzen wir hier im Westen Österreichs.

 
Gibt es aktuelle Pläne für Vorarlberg?

MANFRED DENNER: Auch im „Ländle“ sehen wir noch großes Potenzial: Aktuell haben wir in Vorarlberg zwei Merkur-Märkte – einen in Dornbirn und einen in Rankweil – und halten Ausschau nach interessanten Objekten, die sich für uns als Standort eignen. Auch Umbaupläne gibt es bereits: Unseren Markt in Rankweil wollen wir innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre entsprechend unserem modernen Marktplatz- und Erlebniskonzept umgestalten.

 
Wie hat das Unternehmen die Krise überstanden? Ist die Krise Ihrer Ansicht nach vorbei?

MICHAEL FRANEK:Merkur hat die Auswirkungen der wirtschaftlichen Situation erfreulicherweise kaum gespürt – wir konnten uns im Jahr 2010 weiterhin sehr gut entwickeln und über dem Branchenschnitt wachsen. Insofern blicken wir auch dem Jahr 2011 zuversichtlich entgegen, Gründe, euphorisch zu sein, sehen wir aber nicht.

 
Hat sich das Einkaufsverhalten in der Krise geändert?

MICHAEL FRANEK: Ja, das Einkaufsverhalten hat sich verändert. Beispielsweise konnten wir eine Reduktion des Außer-Haus-Verzehrs beobachten, was für den Lebensmittelhandel positive Effekte hatte. Auch haben die Konsumenten neue, den Lebensmittelhandel betreffende Verhaltensmuster entwickelt: wie einerseits den Griff zu besonders Günstigem – oder andererseits zu exklusiven Produkten im Premium-Segment.

 
Die Essgewohnheiten verändern sich, wie verändern sich die Einkäufe bzw. die Kunden? Was sind die großen Trends des Lebensmittelhandels?

MICHAEL FRANEK: Ein zunehmend wertvolleres Gut unserer Kundinnen und Kunden ist ihre Zeit – das macht sich auch bei den Ess- und Einkaufsgewohnheiten bemerkbar. Die Frische- und Conveniencebereiche stellen zum Beispiel in unserem Angebot – mit mehr als 700 eigens in unseren Märkten produzierten Frische-Produkten und über 260 verschiedenen Convenience-Artikeln alleine im Obst- und Gemüsebereich – schon jetzt zentrale Warengruppen dar, und ihre Bedeutung wird weiter zunehmen.

Darüber hinaus rückt der Genuss mit gutem Gewissen immer mehr in den Vordergrund – regionale Produkte, nachhaltige Artikel sowie Bio-Produkte werden vermehrt nachgefragt. Die Konsumenten verlangen, dass ihre Lebensmittel mit Verantwortung gegenüber Mensch, Tier und Umwelt hergestellt werden und erwarten auch entsprechende Transparenz. Dieser Trend wird sich noch verstärken.

 
Stichwort Regionalität. Welche Rolle spielt die Regionalität in Ihrem Angebot?

MICHAEL FRANEK: Wir legen schon seit Langem einen klaren Schwerpunkt auf heimische und insbesondere auch regionale Produkte. So unterstützen wir beispielsweise mit unserer Initiative „Aus der Region – für die Region“ seit Anfang 2006 die heimischen Bauern und Produzenten in den Regionen Österreichs: Interessierte Betriebe können sich unkompliziert online als lokale bzw. regionale Lieferanten bewerben und ihre Produkte damit – auch in einzelnen unserer Märkte – einer breiteren Käuferschicht zugänglich machen. Mit unserem sehr großen Österreich-Bezug im Sortiment, dem größten „Ja! Natürlich“-Bio-Angebot des Landes – rund 80 Prozent aller Produkte der Marke stammen übrigens aus Österreich –, genauso wie verschiedenen Spezialitäten-Sortimenten wie zum Beispiel unser breites Käse-Angebot aus der Genussregion Bregenzerwälder KäseStrasse, setzen wir zusätzlich starke regionale Akzente.

 
Wo sehen Sie Merkur in fünf Jahren?

MICHAEL FRANEK: Bei Verkaufsfläche und Sortiment bieten wir mit durchschnittlich 2000 m2 Fläche und über 20.000 Artikeln pro Markt schon jetzt ein sehr großes Angebot. Wir gehen insgesamt davon aus, dass unser Sortiment auch über die nächsten Jahre bei dieser Artikelzahl halten wird, es entsprechend der Nachfrage und Trends aber weiterhin zu Verschiebungen innerhalb der einzelnen Bereiche und Warengruppen – wie zu Frische, Convenience oder auch Bio – kommen wird.

 

Kennzahlen
Gründungsjahr: 1969
Eigentümer: REWE International AG
Märkte in Österreich: 120
Restaurants in Österreich: 70
Mitarbeiter in Österreich: 9500 (in Vorarlberg 130)
Sortiment: 20.000 Artikel
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