Mensdorff-Pouilly befindet sich seit heute wieder auf freiem Fuß. Sein Anwalt Harald Schuster hat ihn am Freitag um 12.01 Uhr in einem dunklen Rangerover – Wunschkennzeichen WCRLAW 1 – aus dem Wiener landesgerichtlichen Gefangenenhaus chauffiert.
Mensdorff, der auf dem Beifahrersitz saß, lächelte anders als der noch von der Erfahrung einer Nacht im Gefängnis sichtlich gezeichnete Meinl den Journalisten freundlich zu, war aber dennoch zu keiner Stellungnahme bereit.
Die Staatsanwaltschaft Wien hatte die Enthaftung des Ehemanns der früheren Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat beantragt, nachdem in Mensdorffs Verfahren wegen mutmaßlicher Geldwäsche die Inlandvernehmungen abgeschlossen waren. Der Verdächtige hatte sich knapp fünf Wochen in U-Haft befunden.
FPÖ hält Freilassung für Sittenbild der Republik
“Die Fälle Mensdorff und Meinl spiegeln den traurigen Zustand der Republik in Bezug auf Korruption wider. Zwar hat die Justiz nach langer Untätigkeit nun Maßnahmen ergriffen, aber dies waren nur die ersten notwendige Schritte. Die Korruptionsbekämpfung muss in Österreich ernster genommen werden “, reagierte prompt FPÖ-Rechnungshofsprecher Manfred Haimbuchner.
“Zunächst muss die Herkunft der Kaution für Meinl geklärt werden. Die unglaubliche Summe von 100 Millionen Euro, 1,4 Milliarden Schilling, wurde Donnerstagnachmittag überwiesen. 54 Minuten nachdem die Richterin die Kaution festgelegt hatte. Wenn ein normaler Bürger 100 Euro überweist dauert dies oft mehrere Tage.”
“Wenn die 100 Millionen Euro ein Teil von Meinls Vermögen sind, sollte dieses zur Entschädigung der Opfer von Meinl verwendet werden”, schlägt Haimbucher vor. “Falls die Summe von einem anderen Bürgen stammt, müssen sich die Behörden die Frage stellen, wer für Meinl innerhalb von wenigen Stunden 100 Millionen Euro locker macht. Dies zu Zeiten wo Private und Unternehmer nicht einmal kleine Kredite erhalten.” Möglicherweise bestehe ein Zusammenhang mit dem Verfahren.
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