Der Kantatenzyklus Membra Jesu Nostri zeigt Buxtehudes herausragende Stellung zwischen Schütz und Bach. Die sieben Kantaten in lateinischer Sprache richteten sich an die exklusiven Kreise und brachten einen Hauch italienischer Sinnlichkeit in die patrizischen Bürgerhäuser der Stadt. Ganz ungewöhnlich, aber für die Frömmigkeitskultur der Zeit bezeichnend, ist der Text: sieben Gebete, an verschiedene Gliedmaßen des gekreuzigten Heilands gerichtet. Wie in einer Passionsmeditation beginnt das erste Gebet demütig bei den Füßen, dringt von der Umarmung der Knie über die Hände, die Seite und die Brust vor bis ans Herz Jesu, um schließlich das Antlitz des Heilands zu schauen.
Es ist eine erbaulich-mystische Betrachtung des Gekreuzigten, die Buxtehude mit einer leidenschaftlichen, zu Herzen gehenden Musik vertont hat. Die sieben Teile des Zyklus legte Buxtehude im Stil der Concerto-Aria-Kantaten an, wie er und seine Zeitgenossen sie pflegten. Eintritt 18 Euro, Schülerermäßigung 50 Prozent, Vorverkauf bei allen Raiffeisenbanken Vorarlbergs, bei allen SängerInnen und an der Abendkassa, www.vocale-neuburg.com
Brigitte Hellrigl
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