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Meloni lässt Staatsgeschenke versteigern

Wert der Geschenke von Italiens Ministerpräsidentin: 800.000 Euro
Wert der Geschenke von Italiens Ministerpräsidentin: 800.000 Euro ©APA/AFP
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat beschlossen, die Geschenke zu versteigern, die sie während ihrer dreijährigen Amtszeit als Regierungschefin bei Reisen erhalten hat. Mehr als 300 Gegenstände sollen unter den Hammer kommen. Ihr Gesamtwert wird auf rund 800.000 Euro geschätzt. Der Erlös soll gemeinnützigen Vereinen und Organisationen zugutekommen.

Von einem Foulard (Seidentuch) aus Albanien über ein Paar blaue Pythonlederschuhe mit Goldabsatz der saudi-arabischen Designerin Norah Alhumaid bis hin zu einem Tablett aus Silber, das ihr der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schenkte: In den vergangenen drei Jahren sind bei offiziellen Besuchen in Italien und im Ausland die unterschiedlichsten Präsente zusammengekommen.

Römisches Auktionshaus mit Versteigerung beauftragt

Vor wenigen Tagen wurde die Abwicklung der Auktion dem römischen Auktionshaus Bertolami Fine Art anvertraut. Welche Gegenstände konkret versteigert werden, steht noch nicht fest; die Bewertung obliegt dem Auktionshaus. Dieses erhält fünf Prozent des Erlöses der Versteigerung, maximal jedoch 40.000 Euro.

Der Auktionskatalog wird derzeit zusammengestellt, ein Termin für die Versteigerung steht noch nicht fest. Besonders auffällig und luxuriös sind zahlreiche Geschenke aus dem Nahen Osten: So überreichte Kamil Bin Salah al-Din Munajjid, Vorsitzender des Italian-Saudi Business Council, Meloni die Pythonlederschuhe mit goldenem Stiletto-Absatz. Aus Bahrain stammen eine Blumenvase, ein rotes Schreibtischset sowie ein Gürtelkästchen mit Gold- und Perlenverzierungen.

Der Austausch von Geschenken ist bei offiziellen Besuchen von Staats- und Regierungschefs üblich. Die Präsente haben häufig einen Bezug zur Kultur des jeweiligen Landes. Nach italienischem Recht darf Meloni, wie auch ihre Vorgänger, Geschenke im Wert von mehr als 300 Euro jedoch nicht behalten. Der Großteil der Objekte wird daher in einem speziellen Raum des Regierungssitzes in Rom, dem Palazzo Chigi, aufbewahrt und vom Zeremonialamt verwaltet; besonders wertvolle Stücke lagern in einem Tresor.

(APA)

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