“Lucky Diamond Rich” sorgte am Mittwoch vor dem Wiener Museumsquartier mit einem ersten Vorgeschmack auf seinen Beitrag zur “Wildstyle und Tattoo Messe” im April für Erstaunen und Gruselmomente.
Dieser Besuch ging unter die Haut: Der 1971 in Neuseeland als Gregory Paul McLaren geborene Performance-Künstler “Lucky Diamond Rich” gab vor Medienvertretern auf offener Straße – Oberkörper-frei im rot-karierten Schottenrock – bestens gelaunt eine kleine Vorschau, was die Besucher beim “Jahrmarkt der Freaks” jenseits der professionellen Verzierung via Nadel erwarten können. Manchmal schlägt ihm auf den ersten Blick augenscheinlich Angst und Skepsis entgegen, die Fach-Besucher bei der “Wildstyle” allerdings “sind immer fantastisch” gewesen, erzählte er in APA-Interview. Schon mehrmals war der vegane Anti-Alkoholikers hier zu Gast, das letzte Mal vor etwa sechs Jahren.
99,99 Prozent
Auf den ersten Blick scheint er schwarz-blau koloriert – in Wirklichkeit sind 99,99 Prozent seines Körpers großteils großflächig in dunklen Tönen tätowiert. Zusätzlich wurden bereits mehrere hellere Schichten bzw. kunterbunte Motive auf schwarzen Untergrund hinzugefügt, die zum Teil erst bei näherer Betrachtung auffallen.
Das Event führt Lucky Diamond Rich bereits zum wiederholten Mal in die Alpenrepublik, wo er sowohl Publikum als auch österreichischen Kultur zu schätzen gelernt habe. “Die Reaktion des Publikums ist wie das Wetter – du kannst es nicht vorhersagen, und auch nicht kontrollieren”, so der 47-jährige. Ob Tattoos süchtig machen könne er nicht sagen. “Ich tendiere als Persönlichkeit zu Suchtverhalten – egal, was ich mache”. Begonnen habe alles mit abwaschbaren Kinder-Tattoos. Heute überziehen ihn von Kopf bis Fuß bis zu sechs Schichten Tinte – “Ich sammle Kunst” bringt er es auf den Punkt. Auch wenn keine weitere Körpermodifikationen geplant sind, sieht er sich grundsätzlich als “Work in Progress”.
Cover-Up statt Laser
Wer ein “Peckerl” von dem Rekord-Performer persönlich unter der Haut sein Eigen nennen möchte, der kann einfach spontan in Wien, Innsbruck oder Salzburg vorbei kommen. “Ich mache, was auch immer die Leute wollen”, zeigte er sich unkompliziert. “Ich mache das sehr gern. Ganz egal, welches Motiv.””Es gibt keine schlechten Tätowierungen”, war er überzeugt. “Das liegt im Auge des Betrachters.” Wenig hält er von einer Entfernung der Körperkunst – wenn, dann tendiert er zum Cover-Up.
Rund 1,8 Millionen Besucher haben sich im Rahmen der “Wildstyle und Tattoo Messe” bereits mit den unter die Haut gehenden Trends vertraut gemacht, heuer lockt der “Jahrmarkt der Freaks” mit Tätowieren und Ausstellern aus 25 Ländern und fünf Kontinenten.
(APA)
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