Meinl-Reisinger will EU-Norderweiterung - Reise nach Island

Die Reise habe sie kürzlich bei einem Treffen mit ihrer isländischen Amtskollegin Þorgerður Katrín Gunnarsdóttir vereinbart. Dabei werde sie "berichten, welche großen Vorteile wir vor 30 Jahren durch unseren Beitritt gewonnen haben", sagte Meinl-Reisinger auf die Frage, ob sich die Europäische Union auch um den Beitritt von potenziellen Nettozahlern bemühe. Die NEOS-Chefin betonte zugleich, dass Österreich als EU-Nettozahler stark vom Beitritt der wirtschaftlich schwächeren Westbalkanländer profitieren würde. Die Erweiterung um diese Länder sei "eine Riesenchance wirtschaftlich, weil wir zu den großen Investoren gehören. Hier wären wir ein Nettoprofiteur", betonte sie.
Erweiterungskommissarin sieht positive Stimmung in Island und Norwegen
Erweiterungskommissarin Kos sagte, dass die isländische Regierung zunächst die Bevölkerung befragen wolle, ehe sie mit der Europäischen Union weiterverhandle. Derzeit stünden die Umfragen 60 zu 40 Prozent für Verhandlungen. Auch in Norwegen würden Umfragen zeigen, "dass das pro-europäische Sentiment immer stärker wird", ergänzte Kos mit Blick auf das skandinavische Land, das am Montag ein neues Parlament wählte. Norwegen hatte Anfang der 1990er Jahre gemeinsam mit Schweden, Finnland und Österreich über einen EU-Beitritt verhandelt, doch scheiterte dieser knapp in einer Volksabstimmung. Meinl-Reisinger konstatierte ebenfalls eine positivere Stimmung. Europa "rückt in solchen geopolitischen Zeiten zusammen", sagte sie.
Einen EU-Beitritt hatte Anfang der 1990er Jahre auch die Schweiz beantragt, doch ist dieser politisch gegenstandslos. Kos verwies diesbezüglich auf eine Aussage ihres Ehemannes, eines Schweizers: Auf die Frage, wann seine Heimat EU-Mitglied sein könnte, habe er ihr gesagt: "Wahrscheinlich werden du und ich dann nicht mehr leben." Ein Journalist habe sie bei ihrem Aufenthalt in Wien auch gefragt, ob Kanada EU-Mitglied sein könnte, fügte Kos hinzu. "Nach der derzeitigen rechtlichen Lage nicht, aber das heißt nicht, dass wir mit Staaten, die nicht in Europa sind, neue Partnerschaften suchen."
(APA)
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