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Mehr Unwetter-Schäden durch "Übertechnisierung"

Große Schäden durch "Kyrill" 2007
Große Schäden durch "Kyrill" 2007 ©APA (Archiv/Fohringer)
Wetterextreme haben nicht zugenommen, es gibt zwar oft Perioden mit Stürmen und Hochwasser, darauf folgen aber wieder ruhige Perioden. Zu diesem Ergebnis ist die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) nach Auswertung der Wettersituation der vergangenen 200 Jahre gekommen.

Schuld an großem Schaden sei die “Übertechnisierung” der Gesellschaft und die Missachtung der Umwelt. “Riesige Hallen mit sturmanfälligen Flachdächern werden in die Landschaft gesetzt, meistens unter Missachtung des maximal möglichen Schneedrucks, weil wir in der irrigen Annahme leben, dass künftig ohnehin kein Schnee mehr zu erwarten ist. Siedlungen und Industrieanlagen wurden aus Platzmangel in den letzten Jahren immer öfter in Überschwemmungszonen gebaut und der Trend setzt sich weiter fort”, skizzierte ZAMG-Klimatologe Ernest Rudel bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Wien das Szenario. Zudem liege es auch an der “übertechnisierten Welt”, in der jeder “viele Werte anhäuft”, aus deren Zerstörung sich auch dementsprechend mehr Schaden ergebe, führte er weiter aus.

In diesem Jahr sind “nach den Stürmen ‘Paula’ und ‘Emma’ bereits Anfang März die gesamten Jahresprämien in der Sparte Sturm verbraucht”, fügte Uniqua-Vorstand Peter Michael Lackner hinzu. “Das liegt auch daran, dass sowohl die Versicherungsdurchdringung wie auch die versicherten Werte gestiegen sind.” Walter Schwarzl vom österreichischen Zivilschutzverband fordert von der Bevölkerung “Verantwortung für das was man tut und was man nicht tut”. Die Menschen seien “Klimamacher Nummer 1”, jeder einzelne müsse daher seinen “Lebensstil hinterfragen”, sagte er.

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