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Mehr Qualifizierungsmaßnahmen für Wiener Arbeitssuchende

Das AMS hat die Zahl der Qualifizierungsmaßnahmen deutlich erhöht und fährt damit Erfolge im niedrigen Bildungssegment ein
Das AMS hat die Zahl der Qualifizierungsmaßnahmen deutlich erhöht und fährt damit Erfolge im niedrigen Bildungssegment ein ©AMS/Paulick
Nachdem die Arbeitsmarktzahlen für April generell schlecht ausgefallen sind, setzt das AMS Wien jetzt auf neue  Qualifizierungsmaßnahmen. Dabei will man sich vor allem auf Junge und Menschen mit geringer Bildung konzentrieren.

Die Summe der beim Arbeitsmarktservice Wien als arbeitslos vorgemerkten oder in Schulung befindlichen Personen ist im April 2012 im Jahresvergleich um 8,1 Prozent angestiegen. Die Zahl der Personen in Schulung ist um 26 Prozent auf 26.811 Personen nach oben geschnellt. Die Arbeitslosigkeit in Wien liegt bei 3,1 Prozent.

Arbeitslosigkeit ist Qualifizierungsproblem

 “Der Zuwachs der Arbeitslosigkeit gehen zum überwiegenden Teil auf Menschen mit sehr geringer Qualifikation zurück, denn einfache Hilfsjobs gibt es im Dienstleistungsbundesland Wien so gut wie nicht mehr”, sagt AMS-Wien-Chefin Claudia Finster. Die vorliegenden Zahlen bestätigen das: 54 Prozent der Wiener Arbeitslosen haben nur einen Pflichtschulabschluss. Die Qualifizierungsmaßnahmen schnellten damit vor allem in der Quantität nach oben. “Gerade für Menschen, die nur eine Pflichtschulabschluss oder nicht einmal diesen haben, sind Dinge wie ein Deutschkurs, der Staplerschein oder auch EDV-Kurse sehr hilfreich”, so Sebastian Paulick vom AMS Wien. Auf diese Zielgruppe, immerhin 40.000 Menschen in Wien allein, soll besser unterstützt werden. Die Zahlen belegen, trotz der generellen Unbeliebtheit der verrufenen Schulungen, einen Erfolg im untersten Bildungssegment: Eine österreichweit durchgeführte Studie belegt, dass Absolventen solcher grundlegenden Qualifizierungen kürzer arbeitslos sind und verdienen danach besser.

Schulungen: AMS-Studie findet hohen Wirkungsgrad

Um die Wirkung der Schulungsmaßnahmen zu untersuchen, hat das Arbeitsmarktservice (AMS) die Synthesis Forschung beauftragt, den Karriereverlauf von 23.040 Frauen und 30.190 Männern, die 2009 an einer Schulung teilgenommen haben, vor und nach der Maßnahmenteilnahme zu recherchieren. Das Ergebnis: Alle Schulungsteilnehmer/innen konnten ihre Position am Arbeitsmarkt – im Vergleich zu Jobsuchenden ohne Schulung – deutlich ver-bessern. So gelang es Frauen, die an einer Schulung teilgenommen haben, ihr Jahresbeschäf-tigungseinkommen von 2008 auf 2010 um 1.174 auf 7.117* € und ihre Beschäftigungsdauer um 27 auf 212 Tage zu erhöhen, während Frauen ohne Schulung einen Einkommensrückgang von 1.427 auf 4.529 € sowie einen Beschäftigungsrückgang von 31 auf 153 Tage hinnehmen mussten. Bei Männern konnte die Schulung den durch die Wirtschaftskrise verursachten Karriereeinbruch zwar nicht verhindern, jedoch deutlich mildern. Während Männer ohne Schulung einen Einkommensrückgang von 3.705 auf 7.734 € (Beschäftigungsrückgang um 56 auf 184 Tage) aufwiesen, fiel bei Schulungsteilnehmern der Rückgang von 1.398 auf 10.063 € (Beschäftigungsrückgang von 23 auf 215 Tage) deutlich geringer aus. Schulungsteilnehmer/in-nen mit Migrationshintergrund konnten ihr Einkommen um 341 auf 7.132 € verbessern (Beschäf-tigungsdauer um 3 auf 186 Tage), während jene ohne Schulung einen Einkommensrückgang von 1.611 auf 5.209 € sowie einen Beschäftigungsrückgang von 37 auf 146 Tage hinnehmen mussten.

Brennpunkt Jugendarbeitslosigkeit

Besonders fördert das AMS Wien Jugendliche. Erfolgreich, denn die Zahl der jungen Arbeitslosen ist in Wien um 7,3 Prozent gesunken. Ganz im Gegensatz zu ihren Leidensgenossen im Segment über 45: Ihre Zahl ist um 5,5 Prozent angewachsen. (APA/Red.)

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