AA

Mehr Pflegequalität in Heimen

Schwarzach - Mit einem 6-Punkte-Programm soll die Pflegequalität in den Heimen weiterentwickelt werden. Darauf haben sich Landesregierung und Gemeindeverband am Wochenende verständigt.

Konkret geht es um gemeinsam getragene Handlungsrichtlinien für eine angemessene Pflege und Betreuung, neue Arbeitsinstrumente und Bildungsangebote, finanzielle Mittel für die Rund-um-die-Uhr-Fachbesetzung sowie eine verbesserte Aufsicht und eine Expertengruppe für die Mindestpersonalausstattung. „Wir bekennen uns zu einer angemessenen Pflege, wollen diesen Weg aber mit allen Partnern gehen“, so LR Dr. Greti Schmid auf „VN“-Anfrage. Nur so könnten die Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden, dass sich die Bewohner in den Heimen auch wirklich wohlfühlen.

Verbesserungsbedarf

Die nun beschlossenen Maßnahmen sind nicht zuletzt eine Reaktion auf die zum Teil vernichtende Kritik des Landesrechnungshofes an verschiedenen Pflegeheimen. Dieser hatte vor allem das Fehlen von Fachpersonal bemängelt. „Aufgrund der in den letzten Jahren angestiegenen Pflegebedürftigkeit der Heimbewohner haben wir in manchen Häusern beim diplomierten Personal tatsächlich Verbesserungsbedarf“, räumt Schmid ein. Die Forderung des Rechnungshofes, auch in kleineren Heimen rund um die Uhr eine Fachkraft zu beschäftigen, wurde bereits verwirklicht. Jetzt gilt es noch sicherzustellen, dass genügend diplomiertes Personal vorhanden ist.

Weiterbildung

Der Sozialfonds unterstützt die Heime dabei mit vorerst zwei Millionen Euro. Als zusätzliche Maßnahme startet u. a. im Frühjahr eine Aufschulung von Pflegehilfen zum Diplom, für die sich schon 15 Personen angemeldet haben. Daneben gibt es auch einen speziellen Wiedereinsteigerinnenkurs für Diplomkräfte. Greti Schmid stellt jedoch klar: „Wir brauchen in unseren Pflegeheimen alle Berufsgruppen, und keine darf gegen die andere ausgespielt werden.“ Derzeit arbeiten in den Pflegeheimen über 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Arge Heim- und Pflegeleiter hat zudem Handlungsrichtlinien für eine angemessene Pflege und Betreuung ausgearbeitet. Zudem löst ein Schweizer System mit der Bezeichnung BESA das Modell der Pflegestufen in den Heimen ab. BESA erleichtert die Definition von Pflege- und Betreuungsleistungen und die Abstimmung auf die Fähigkeiten jedes Einzelnen.

Expertengruppe

Geplant ist außerdem, die Kontrollinstrumente der Fachaufsicht mit externer wissenschaftlicher Begleitung zu evaluieren und entsprechend weiterzuentwickeln. Des Weiteren soll eine Expertengruppe bis zum Frühjahr konkrete Vorschläge zur Sicherung der Mindestpersonalausstattung vorlegen.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Mehr Pflegequalität in Heimen