Zahlreiche Tote bei Anschlagsserie auf ägyptischer Sinai-Halbinsel

Mindestens 36 Soldaten und Zivilisten sowie 38 Angreifer seien getötet worden, teilten Vertreter von Sicherheits- und Gesundheitsbehörden laut AFP am Mittwoch mit. Reuters meldete unter Berufung auf Sicherheitskreise, es seien mindestens 50 Menschen getötet worden.
IS bekannte sich zu den Anschlägen
Etwa 70 Attentäter griffen mindestens fünf Kontrollpunkte der Sicherheitskräfte an. Es entbrannten schwere Gefechte, bei denen nach Armeeangaben auch drei mit Flugabwehrgeschützen ausgerüstete Geländewagen zerstört wurden. Zu den Taten bekannte sich der ägyptische Ableger der radikalen Jihadistenmiliz “Islamischer Staat” (IS), die “Sinai-Provinz”. Die Gruppe wird für zahlreiche Anschläge auf der Halbinsel verantwortlich gemacht, die nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi 2013 massiv zunahmen.
Auch Polizeiwache angegriffen
Bei den Kämpfen im Norden der Halbinsel seien Dutzende Angreifer getötet worden, hieß es in Sicherheitskreisen. Ziel der Angriffe seien nicht nur Armeeposten gewesen, sondern auch eine Polizeiwache. Extremisten hätten rund um die Wache in Sheikh Zuweid Sprengsätze deponiert und die Polizisten dazu gezwungen, im Gebäude zu bleiben. Zudem hätten sie eine Verbindungsstraße zu einem Armeelager vermint. Die Gruppe “Sinai-Provinz” erklärte über Twitter, sie habe mehr als 15 Ziele angegriffen und zudem drei Selbstmordanschläge verübt.

Erst am Montag war in Ägypten Generalstaatsanwalt Hisham Barakat bei einem Autobombenanschlag in der Hauptstadt Kairo getötet worden. Die Tat hatte die Frage aufgeworfen, ob die Führung unter Mursis Nachfolger Abdel Fattah al-Sisi in der Lage ist, die islamistische Gewalt einzudämmen.
IS ruft zu Anschlägen während Ramadan auf
Der “Islamische Staat” hatte seine Anhänger aufgefordert, während des muslimischen Fastenmonats Ramadan mit einer Welle von Anschlägen Stärke zu demonstrieren. In Ägypten steht insbesondere der Sinai im Visier von Islamisten. Hunderte Polizisten und Soldaten wurden in den vergangenen Monaten getötet. Als Reaktion darauf verhängte die Armee den Ausnahmezustand über Teile der Halbinsel. Sie griff auch immer wieder Stellungen der Extremisten an und zerstörte Tunnel in den angrenzenden palästinensischen Gazastreifen, über die vermutlich Waffen geschmuggelt wurden.
(APA)
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