Mehr als 460 Tote bei Angriff auf Geburtsklinik im Sudan
Die sudanesische Regierung von Militärmachthaber Abdel Fattah al-Burhan warf den RSF-Kämpfern vor, in Al-Fashir Moscheen und das Rote Kreuz unter Beschuss genommen zu haben. Am Dienstag hatten pro-demokratische Aktivisten im Sudan der RSF vorgeworfen, in der Geburtsklinik Verletzte getötet zu haben, die gerade behandelt worden seien.
Der Anführer der RSF-Miliz, Mohamed Hamdan Dagalo, will nach eigenen Worten, dass der Sudan "durch Frieden oder durch Krieg" vereinigt wird. "Wir bedauern die Katastrophe die euch widerfahren ist (...), aber der Krieg wurde uns aufgezwungen", sagte Dagalo in einer Rede, die am Mittwoch im Onlinedienst Telegram veröffentlicht wurde, an die Einwohner von Al-Fashir gerichtet.
Weiter sagte er: "Wir verlangen, dass alle, die Fehler begangen haben, zur Rechenschaft gezogen werden." "Untersuchungskommissionen" seien vor Ort eingetroffen, näher ging er darauf nicht ein.
RSF-Miliz nahm Al-Fashir am Sonntag ein
Die Miliz "Rapid Support Forces" (RSF) hatte die Stadt Al-Fashir im Westen des Sudan am Sonntag eingenommen. Am Montag bestätigte Sudans Militärherrscher al-Burhan den Rückzug der Armee aus der Stadt. Die Afrikanische Union (AU) warnte in der Folge vor "Kriegsverbrechen und ethnisch motivierten Morden".
Die sudanesische Armee warf der RSF-Miliz die Hinrichtung von mehr als 2.000 unbewaffneten Zivilisten vor. Augenzeugen, die aus der Stadt geflohen waren, berichteten der Nachrichtenagentur AFP von "Szenen eines Völkermords" in Al-Fashir. Die Einnahme der Stadt weckte Befürchtungen, dass es erneut zu ethnisch motivierten Gräueltaten wie vor 20 Jahren kommen könnte.
Bei dem im April 2023 entbrannten Konflikt im Sudan stehen sich die Armee von Militärherrscher al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Dagalo gegenüber. Seither wurden bei den Kämpfen zehntausende Menschen getötet, rund zwölf Millionen Menschen mussten aus ihren Heimatregionen fliehen. In dem nordostafrikanischen Land herrscht nach Einschätzung der UNO die schwerste humanitäre Krise der Welt.
(APA/AFP)
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