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Mehr als 20 Verletzte bei Flüchtlingsansturm auf Exklave Melilla

Bei einem neuen Massenansturm afrikanischer Flüchtlinge auf die spanische Nordafrika-Exklave Melilla sind am Montag 23 Menschen verletzt worden. Rund 200 Immigranten hätten im Morgengrauen versucht, mit Knüppeln und Steinen bewaffnet von Marokko aus in den Vorposten Europas einzudringen.

Wie die Behörden der 70.000 Einwohner zählenden Stadt mitteilten, sind zwei spanische Grenzschützer, sieben marokkanische Polizisten sowie 14 Flüchtlinge seien leicht verletzt worden. Zudem wurden auf marokkanischer Seite 84 der Afrikaner festgenommen. Die Grenzposten setzten Gummigeschosse und Tränengas ein.

Die neue Flüchtlingswelle hatte vor zwei Wochen begonnen. Damals rissen schwere Unwetter den Grenzzaun auf einer Länge von etwa 30 Metern ein. Seither haben Afrikaner bereits mehrfach versucht, die Exklave zu stürmen und so nach Europa zu gelangen. Der Chef der Stadtverwaltung, Juan José Imbroda, sagte, die Immigranten würden zunehmend gewalttätiger.

Vor der Küste der Kanaren-Insel El Hierro kamen zwei afrikanische Bootsflüchtlinge ums Leben. Sie seien auf der Überfahrt vermutlich verdurstet, teilten die Behörden am Montag in der Inselhauptstadt Valverde mit. Neun weitere der insgesamt 123 Bootsinsassen kamen völlig entkräftet in ein Krankenhaus. Unter den Flüchtlingen waren fast 30 Kinder.

Vor drei Jahren hatten tausende Afrikaner versucht, in mehreren Wellen von marokkanischem Gebiet aus in die spanischen Exklaven Melilla und Ceuta einzudringen. Beide Städte an der Nordküste Afrikas liegen rund 300 Kilometer auseinander. 14 Flüchtlinge kamen damals ums Leben. Spanien ließ daraufhin die Grenzbefestigungen ausbauen und die Zäune auf bis zu sechs Meter erhöhen.

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