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Mega-Hype um neues "Zelda": Das beste Game aller Zeiten?

Drei Gründe „Zelda: Tears of the Kingdom“ zu lieben und eine bittere Wahrheit für Fans.

(Switch) Nintendo bricht mit dem zweiten Open-World-Zelda seit Mitte Mai alle Wertungsrekorde: Jubelstimmung dominiert bei den Fans, die Fachpresse formuliert in den Reviews regelrechte Liebeserklärungen. Metacritic.com bescheinigt einen Metascore von 95. Das neue Switch-Abenteuer des spitzohrigen Helden Link ist größer, besser und kann mehr! Wenn „Breath of the Wild“ (BotW, anno 2019) praktisch perfekt war, muss das verbesserte „Tears of the Kingdom“ (TotK) ja jetzt eigentlich das beste Spiel überhaupt sein – richtig? Jein.

Darum jein: „Tears of the Kingdom“ macht praktisch alles richtig, ja sogar goldrichtig. Die wenigen Fehlentscheidungen fallen kaum ins Gewicht. Und doch gibt’s mancherorts berechtigte Kritik.

Aber zuerst zum dreifachen Lob, Folgendes macht TotK grandios:

  1. Gleich zum Start bringt das Game alles mit, das schon den Vorgänger zum Kult gemacht hat: Eine charmante Welt voller interessanter Figuren, vielfältige Aktivitäten von den spannenden Kämpfen über die fordernde Fortbewegung bis hin zu den knackigen Rätseln. Wer „Breath oft he Wild“ kennt, fühlt sich in TotK sofort zuhause. Wer neu ist, wird auf der „Tutorial-Insel“ ins Geschehen eingeführt – aber angenehm intuitiv und ohne sich wie auf Stützrädchen zu fühlen.
  2. Die Welt des neuen „Zelda“ ist noch größer: Neben den aus Teil 1 bekannten Orten besucht Link nun einerseits den Himmel über Hyrule und andererseits auch die tiefen Höhlen im Untergrund. In dieser liebevoll designten und lebendig wirkenden Welt gibt es überwältigend viel zu entdecken: Beindruckende Szenerien, faszinierende Kreaturen (und Bosse), unzählige fantasievolle Details und Secrets. Natürlich dürfen die überall versteckten Koroks mit ihren Samen nicht fehlen. Am besten sollte man etwas mehr Zeit einplanen: howlongtobeat.com veranschlagt 55 Stunden Spielzeit rein für die Geschichte, Perfektionisten müssen mit über 200 Stunden rechnen, bis sie das Letzte aus dem Game herausgeholt haben.
  3. Das neue Feature von TotK heißt kreative Freiheit. Das Crafting, das zuvor nur beim Kochen von Stärkungen für Link zum Tragen kam, wurde ausgeweitet. Zur Problemlösung können (und müssen) nun Gegenstände zusammengebaut werden. Die Waffen lassen sich mit Synthese erweitern, z.B. Schilde mit Flammenwerfern versehen, Prügel mit Steinklötzen verstärken. All das wirkt sich auf die Durchschlagskraft aus. Das Zusammenschweißen funktioniert auch mit größeren Gegenständen überraschend einfach: So lassen sich gigantische Brücken bauen, Flugmaschinen, rasende Panzer und vieles mehr. Der Fantasie sind (fast) keine Grenzen gesetzt. Kreativ können auch zwei weitere neue Fähigkeiten eingesetzt werden: Das Zurückspulen von Gegenstandsbewegungen und der Durch-die-Decke-Sprung.

Das gute Altbekannte und das neue Innovative passt wie „s‘Deckele uf’s Häfele“. Zu nörgeln gibt’s aber dennoch was: Denn, bei der Story wurden im Gegensatz zum kreativen Gameplay leider keine großen Risiken eingegangen, sondern das bewährte Rezept wiederholt: Link muss wieder Zeug in der Welt sammeln, um den Bösewicht (Ganondorf) zu besiegen, in der Folge die Prinzessin und die Welt zu retten. Die Zwischensequenzen sind auch vielfach recht unspannend. Plus: Bei der Action hinken die neuen Geisterfreunde den Superkräften aus BotW klar hinterher. Der größte Kritikpunkt ist allerdings das Recycling: Immerhin wurde die ganze Welt aus „Breath of the Wild“ nochmal verwurstet.

Die bittere Pille, wie viele Langzeit-Spieler resümieren, lautet: 2019 war die Zelda-Open-World eine große Überraschung, 2023 ist es mit mehr und teils neuen Inhalten eine gelungene Draufgabe. „Tears of the Kingdom“ mag nicht das beste Spiel oder das beste Sequel aller Zeiten sein, aber wohl die beste Erweiterung. Auch nicht schlecht. Gespielt haben muss man es so oder so.

(VOL.AT/Ländle Gamer)

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