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Medwedew: Ukraine-Krieg ist "heiliger Kampf gegen Satan"

Dimitri Medwedew sieht Selenskyj wohl als Vertreter der Hölle.
Dimitri Medwedew sieht Selenskyj wohl als Vertreter der Hölle. ©AP/AFP/CanvaPro
Der frühere russische Staatschef Dmitri Medwedew hat in einem Blog-Beitrag zum Tag der nationalen Einheit in Russland den Krieg gegen die Ukraine gerechtfertigt.
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Wie Präsident Wladimir Putin in seinen Reden stellte auch er die Ukraine als Teil Russlands dar. Der Vatikan sieht jedoch einige positive Zeichen in Richtung eines Dialoges über Frieden in der Ukraine. Putin will am Freitag in Moskau eine historische Ausstellung über die Ukraine aus russischer Sicht eröffnen.

"Obersten Herrn der Hölle aufhalten"

"Wir brauchen keine fremden Territorien, wir haben alles im Überfluss", schrieb Medwedew am Freitag auf Telegram. "Aber es gibt Heimaterde, auf der unsere Vorfahren gelebt haben und auf der heute unsere Menschen leben. Wir geben sie an niemanden her", fügte er hinzu. Russlands Gegner in der Ukraine und im Westen seien "Teil einer sterbenden Welt", erklärte der Vizesekretär des Sicherheitsrates. Er griff das seit kurzem in Russland kursierende Propagandamotiv auf, man habe es in der Ukraine mit teuflischen Kräften zu tun. "Ziel ist, den obersten Herrn der Hölle aufzuhalten, welchen Namen er auch annimmt - Satan, Luzifer oder Iblis", schrieb er.

"Unsere Sache ist gerecht"

In einer Rede zum Tag der Einheit des Volkes bezeichnete er den Angriff auf die Ukraine als "heiligen Kampf gegen Satan". Russland sei fähig, seine Feinde in die Feuer der Gehenna zu schicken, sagte Medwedew. Er nutzt einen hebräischen Ausdruck für Hölle. "Deshalb ist unsere Sache gerecht", schrieb er in Anlehnung an ein Zitat, mit dem die Sowjetunion 1941 zur Abwehr des deutschen Überfalls aufgerufen hatte. Medwedew, der als Präsident (2008-2012) die Hoffnung auf ein liberaleres Russland verkörperte, hat sich mehrfach besonders radikal zum Krieg in der Ukraine geäußert.

Positive Zeichen

Der Vatikan nimmt unterdessen einige positive Zeichen Russlands in Richtung eines Dialogs über Frieden in der Ukraine wahr. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sagte am Freitag am Rande eines interreligiösen Treffens in Bahrain laut Kathpress vor Journalisten, es gebe "einige kleine Andeutungen", die er als positiv bewerte. Dazu zähle die Nachricht über eine Bereitschaft Moskaus, das Getreideabkommen mit der Ukraine doch weiterlaufen zu lassen.

Heiliger Stuhl ist zur Hilfe bereit

Parolin betonte, der Heilige Stuhl sei stets bereit zu helfen, wenn es darum gehe, einen Weg zu einem Dialog zu finden. Papst Franziskus wiederholte wenig später bei seiner Rede in Awali vor rund 150 Vertretern unterschiedlicher Religionsgemeinschaften seinen Appell "für ein Ende des Krieges in der Ukraine" und zur Aufnahme von Friedensverhandlungen. Dieser Appell war im ursprünglichen Redetext nicht enthalten gewesen.

(APA)

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