Medienmitarbeiter fürchten um Job und Meinungsfreiheit
Die Zufriedenheit mit der eigenen Tätigkeit ist zwar hoch, aber über die Strukturen herrscht Unzufriedenheit. So orten 53 Prozent der Umfrageteilnehmer eine schlechte Kommunikationskultur. Nur jeder Vierte ist mit den Mitbestimmungsmöglichkeiten zufrieden. Den Führungsstil der Vorgesetzten schätzen nur 39 Prozent der Befragten, was markant unter dem österreichweiten Schnitt von 62 Prozent liegt. Deutlich über dem Schnitt findet sich hingegen die wöchentliche Mehrarbeit in Höhe von 3,5 Stunden. Diese ist somit in etwa dreimal so hoch wie im österreichweiten Schnitt (1,2 Stunden).
Drei Viertel in Sorge um Meinungsfreiheit im Land
Etwas mehr als ein Drittel berichtet in der Umfrage von Interventionen in redaktionelle Inhalte. Ein Fünftel der Journalistinnen und Journalisten fühlt sich in ihrer Rolle als "vierte Gewalt" behindert. Ganze drei Viertel fürchten um die Meinungsfreiheit im Land.
"Die Sorgen der Medienmitarbeiterinnen und -mitarbeiter um die Meinungsfreiheit zeigen, dass die Arbeitsbedingungen letztlich auch die Qualität der Demokratie beeinflussen. Wenn drei Viertel der Beschäftigten um die Meinungsfreiheit bangen, ist das nicht nur ein Branchenthema - das ist ein Alarmsignal für uns alle", wurde Ludwig Dvořák, Chefjurist der AK Wien, in einer Aussendung zitiert. Alois Freitag, Vorsitzender der GPA Wien und Konzernbetriebsratsvorsitzender der Mediaprint, erinnerte daran, dass Herzblut keine fairen Arbeitsbedingungen ersetze. "Auch wirtschaftlicher Druck wirkt wie ein Schatten über der Branche und drückt nicht nur auf die Zahlen, sondern auch auf die Menschen. Nur ein Viertel der Befragten fühlt sich ausreichend eingebunden - das ist ein Warnsignal", so Freitag.
(APA)
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