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Medien: USA und Ankara planen "IS-freie Zone"

Linke fordert sofortigen Abzug deutscher Patriots aus Türkei.
Linke fordert sofortigen Abzug deutscher Patriots aus Türkei. ©AP
Die Türkei und die USA haben sich im Kampf gegen die Terrormiliz IS nach US-Medienberichten grundsätzlich auf den Aufbau einer "Sicherheitszone" in einem Streifen im Norden von Syrien entlang der türkischen Grenze geeinigt. Das berichteten die "New York Times" und die "Washington Post" am Montag unter Berufung auf ungenannte Regierungsmitarbeiter beider Seiten.


Die Einigung betreffe einen Rahmen, Details seien noch offen, schrieb die “New York Times”. Der Streifen solle rund 100 Kilometer lang sein und könnte viele syrische Flüchtlinge aufnehmen, die derzeit in der Türkei leben.

“Ziel ist es, eine IS-freie Zone zu schaffen und mehr Sicherheit und Stabilität entlang der türkischen Grenze zu Syrien zu gewährleisten”, zitierte die Zeitung einen Mitarbeiter der US-Regierung. Dafür sollten US-Kampfflieger, syrische Rebellen und das türkische Militär in der umkämpften Region künftig enger kooperieren. Laut “Washington Post” will die US-Regierung aber nicht offiziell von einer “geschützten Zone” sprechen. Auch eine von der Türkei seit längerem geforderte Flugverbotszone solle es dadurch nicht geben.

Kritik aus Deutschland

Angesichts der Eskalation im Kriegsgeschehen rund um Syrien und den Irak durch das Vorgehen türkischer Militärs gegen Kurden forderte unterdessen der stellvertretende Linke-Vorsitzende Tobias Pflüger den sofortigen Abzug der deutschen Patriot-Raketen aus der Türkei. “Dies muss unverzüglich geschehen, anderenfalls macht sich die Bundesregierung mitschuldig an der türkischen Eskalationsstrategie und zieht Deutschland – via NATO – in diesen Krieg”, sagte Pflüger in einer am Montag verbreiteten Erklärung.

Eigentliches Ziel Kurden?

Mit Blick auf das für Dienstag einberufene Sondertreffen der NATO rief er zudem die Bundesregierung auf, eine Billigung der türkischen Militäreinsätze vor allem gegen Kurden zu verhindern. Mit den Angriffen auf Lager der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK im Irak sowie auf Stellungen der kurdischen YPG-Einheiten in Syrien sei die Strategie der geschäftsführenden türkischen AKP-Regierung “ganz offensichtlich” geworden. “Ihr eigentliches Ziel ist es, die für sie “üblichen Verdächtigen”, also die PKK, linke und kurdische Kräfte, zu bekämpfen, dafür wird die offene Kumpanei des NATO-Staates Türkei mit dem Islamischen Staat ausgesetzt”, sagte Pflüger.

(APA)

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