Die erste Seite der Zeitungen war dem Staatsbesuch des vietnamesischen Präsidenten Tran Duc Luong vorbehalten, so auch die der englischsprachigen „New Light of Myanmar“.
Die Friedensnobelpreisträgerin war nach eigenen Angaben ohne Auflagen aus 19-monatigem Hausarrest entlassen worden. International wurde der Schritt der Militärregierung begrüßt und damit die Hoffnung verbunden, dass die Militärregierung damit die Wiederherstellung der Demokratie eingeleitet habe.
Am Dienstag trafen die Botschafter Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens und Italiens mit Suu Kyi in ihrer Villa zusammen. Journalisten dürfen das Anwesen aber weiterhin nicht betreten. US-Präsident George W. Bush erklärte, er hoffe, die Wiederherstellung der Bewegungsfreiheit der 56-jährigen Oppositionsführerin bedeute eine „neue Morgendämmerung“ für das südostasiatische Land. Wegen des Arrests von Suu Kyi hatten die westlichen Staaten harte Wirtschaftssanktionen gegen Birma verhängt.
US-Außenamtssprecher Richard Boucher erklärte, die USA würden die Situation in Birma genau verfolgen. Er verlangte die Freilassung aller politischen Gefangenen. Die verhängten Sanktionen bleiben nach seinen Worten vorerst in Kraft.
Die 56-jährige Suu Kyi war 1991 für ihren gewaltfreien Widerstand gegen die Militärregierung mit dem Friedensnobelpreis geehrt worden. Birma wird seit 1962 von wechselnden Militärdiktaturen regiert.
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