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Mädchenberuf war nie Thema

Wolfurt - Längst zur eigenen beruflichen Lebensmaxime gemacht hat Aurelia Hinteregger jene Botschaft, die der heute zum siebten Mal veranstaltete „girls day“ an junge Mädchen, deren Eltern und auch an ihre Lehrer aussendet:

Dass die Berufswelt nämlich fast grenzenlos vielseitig, dass insbesondere eine technische Berufswahl eine gute Entscheidung ist. Als Konstrukteurin bei Doppelmayr fühlt sich die Wolfurterin Aurelia Hinteregger „rundum wohl“.

Auch die Geschwister

„In einen typischen Mädchenberuf zu gehen, war für mich überhaupt nie ein Thema. Zwar spielte auch ich von Herzen gern mit meiner Barbie und der Puppenküche, doch war ich mindestens ebenso sehr vom technischen Allround-Talent meines Vaters fasziniert, der als Blech- und Blasinstrumentenmachermeister das Musikhaus Hinteregger führt. Offenbar imponierte das nicht nur mir: Mein Bruder entschied sich für eine Lehre als Maschinenbauer/technischer Zeichner, meine Schwester für ein Mechatronik-Studium an der FH in Dornbirn.“ So beantwortete Hinteregger die „VN“-Frage, was denn sie zur vierjährigen Lehrausbildung als Konstrukteurin bewog, die sie übrigens in zwei „Tranchen“ bei Bug Alu und Doppelmayr absolvierte.

„Gutes Feeling“

Heute stellt sich Hinteregger als einzige Frau in einem Team mit 24 männlichen Kollegen den Herausforderungen des Konstrukteur-Alltags. Josef Sutter, als Leiter der „Abteilung Strecke“ ihr Vorgesetzter, bestätigte uns gern, dass „die junge Kollegin mit großem Ehrgeiz, solidem Fachwissen und einer gerade in unserem Metier unerlässlichen Weiterbildungsbereitschaft bei der Sache ist“. Sie selbst bezeichnet es als „gutes Feeling“ und echte Genugtuung, erleben zu dürfen, wie aus ihren CAD-Planungen und -Entwürfen z. B. die Anlagen Elsenkopf und Hohe Wacht in Damüls in die Realität umgesetzt wurden. Bei Freunden und Bekannten stößt ihr Job anfänglich oft auf Ver-, aber ziemlich rasch auch auf Bewunderung – es sei denn, es handelt sich sowieso um „Technikleute“, mit denen Hinteregger sich auch in der Freizeit am liebsten austauscht.

415 Interessentinnen

Freizeit besteht bei ihr aber auch – wie könnte es bei dieser Herkunft anders sein – im Genuss von Musik, wobei sie für alternativen Rock ebenso „zu haben“ ist wie für „Zünftiges“, wie es etwa dieses Wochenende auf dem Bezirksmusikfest in Bildstein geboten wird. Der „girls day“ – heute machen vorarlbergweit über 250 Betriebe bzw. 415 interessierte Mädchen mit – ist für sie übrigens eine „Supersache“. Nicht nur, weil als Technikerin Herausforderung und Prestige stimmen, sondern auch wegen des Zahltags, der klar über jenem typischer Frauenberufe liegt.

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