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Mazedonien schickt illegal eingereiste Flüchtlinge zurück

Mazedonien hat in den vergangenen zwei Monaten rund 12.000 Flüchtlinge und Migranten nach Griechenland zurückgeschickt, die illegal über die Grenze gelangt waren. In Athen hieß es zu dem Bericht der griechischen Zeitung "Ta Nea", in Nordgriechenland seien Schleuser aktiv, die immer wieder in kleineren Umfang Migranten über die Grenze nach Mazedonien brächten.


Die griechische Polizei selbst hat in den vergangenen Tagen auf den Ostägäis-Inseln Chios und Lesbos Dutzende Flüchtlinge festgenommen, die aufs Festland zu gelangen versuchten. Die Menschen stammten hauptsächlich aus Afghanistan, Nordafrika und Pakistan. Sie hätten sich unter anderem in Lastwagen versteckt, um unerkannt an Bord von Fähren zum Festland zu gelangen, berichteten griechische Medien. “Einige klettern sogar die Ankerketten zu den Fähren hoch”, sagte ein Offizier der Küstenwache.

Seit dem Inkrafttreten des Flüchtlingspakts zwischen der EU und der Türkei am 20. März können nach diesem Datum illegal nach Griechenland Eingereiste zurück in die Türkei geschickt werden. Zuvor aber dürfen sie einen Asylantrag stellen. Alle Neuankömmlinge werden auf den Inseln in Registrierzentren untergebracht. Wegen Personalmangels warten allein auf Lesbos mehr als 4.000 Menschen auf eine Asyl-Entscheidung.

Insgesamt stagniert die Zahl der Flüchtlinge in Griechenland. Von Montag auf Dienstag setzten nur 20 Menschen illegal von der türkischen Küste zu den griechischen Inseln in der Ostägäis über. Das ganze Wochenende über waren es rund 50 Menschen. Noch vor wenigen Wochen kamen pro Tag zwischen 900 und 2.000 Menschen an. Insgesamt halten sich nach Angaben des griechischen Flüchtlingskrisenstabes derzeit rund 54.500 Flüchtlinge und Migranten in Griechenland auf.

Internationale Einsatzkräfte brachten im Mittelmeer seit Montag über 1.300 Flüchtlinge in Sicherheit. Allein in der Nacht auf Dienstag rettete die italienische Küstenwache 200 Personen in libyschen Gewässern, darunter elf Minderjährige. Das Schiff, auf dem sie sich befanden, war in Richtung Italien unterwegs, teilte die italienische Küstenwache mit.

1.100 Menschen waren am Montag bei insgesamt elf verschiedenen Einsätzen vor Sizilien gerettet worden. Sie waren auf mehreren Schlauchbooten auf dem Weg in Richtung Europa, als sie in Seenot gerieten.

Laut dem italienischen Innenministerium könne man nicht von einer “Flüchtlingsinvasion” sprechen. Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015 seien seit Beginn dieses Jahres 19 Prozent weniger Migranten in Süditalien eingetroffen, hieß es. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind in diesem Jahr bisher knapp 31.500 Menschen über das Mittelmeer nach Italien gekommen.

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