Maurice von Bilderbuch trägt MNS aus dem Ländle

VOL.AT: Erzähl uns doch kurz, worum sich das Projekt dreht?
Jan Klammer: Wir haben Taschen in Form der FFP2-Maske in übergroßem Format handgefertigt, limitiert auf 19 Stück. Sie bestehen aus demselben Material wie die herkömmlichen Masken und sind unverkennbar. Insgesamt gibt es drei Editionen in Zusammenarbeit mit Aminata Belli (Moderatorin), Hengameh Yaghoobifarah (Autor*In) und der Band Bilderbuch. Neben der Tasche stehen außerdem hochwertige Fotoprints der Protagonist*innen zum Verkauf, mit Fotos von Lucia Jost, Joanna Legid und Maša Stanić. Die Idee kommt von Valentin Hansen.
VOL.AT: Welche Motivation steckt hinter dem ganzen Projekt?
Jan Klammer: Die aktuelle Situation legt allgegenwärtige Missstände in aller Deutlichkeit offen, die sich sonst leichter ignorieren ließen. So wird auf verschiedenen Ebenen immer transparenter, wer in dieser Gesellschaft mitgedacht wird. Masken sollen uns schützen. Durch sie wird ein Infektionsrisiko reduziert. Sie sind auch Symbol solidarischer Übereinkunft geworden. Der Schutz vor dem Virus sollte kein Privileg sein, jeder Mensch sollte die Möglichkeit auf umfangreichen Schutz haben. Klar wird auch hier wieder: Die Krise ist auch eine klassizistische, rassistische, sexistische. Wer es schwer hat, hat es jetzt noch schwerer. Fehlende Chancengleichheit zeigt sich deutlich.
VOL.AT: Wie habt ihr es geschafft, so prominente Models wie Maurice von Bilderbuch dafür zu gewinnen?
Jan Klammer: Alle Personen, die am Projekt beteiligt sind, kannten sich bereits über Ecken vor der Aktion. Da die Tasche als Objekt viele sofort begeistert hat und der Erlös gespendet wird, konnten wir schnell Models und Fotografen für uns gewinnen.
VOL.AT: Die Taschen waren ja innerhalb einer Stunde ausverkauft. Was passiert mit dem Erlös?
Jan Klammer: Der gesamte Erlös, abzüglich der Materialkosten, wird an LesMigras gespendet, deren Ziel es ist, gegen alle Formen von Gewalt und Diskriminierung von lesbischen und bisexuellen Frauen, Trans* und Inter* (LBTI) einzutreten und sich für eine Gesellschaft einzusetzen, in der alle Aspekte des Lebens und der Persönlichkeit von lesbischen und bisexuellen Frauen, Trans* und Inter* wahrgenommen, akzeptiert und geschätzt werden.
VOL.AT: Welche Bildsprache steckt dahinter?
Jan Klammer: Die Bildsprache wurde von den Fotografinnen selbst gewählt und sie haben dementsprechend drei individuelle Endprodukte hervorgebracht. Umso schöner ist es, dass die drei Bilder dennoch ein harmonisches Gesamtbild erzeugen.

VOL.AT: Du hast die Masken ja gefertigt. Wie war der Arbeitsprozess?
Jan Klammer: Von der Idee bis zum Release der Tasche dauerte es über sieben Monate. Besonders schwierig war es dabei, die maschinell hergestellte FFP2-Maske in einer handgefertigten Kleinserie zu produzieren. Neben dem identischen Obermaterial kam auch dieselbe Verbindungstechnik zum Einsatz. Das Verschweißen der Nähte erforderte besonders viel Geduld.

VOL.AT: Was hast du aus dem Projekt mitgenommen?
Jan Klammer: Ordentlich Rückenschmerzen und natürlich viele neue Freunde!
Weitere Informationen und Kontakt: https://www.instagram.com/jan_klamm
(VOL.AT)
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