Masthuhn-Protest vor Ländle-Supermärkten

Um auf die Zustände in Hühnermast-Betriebe aufmerksam zu machen und Konsumenten zu informieren, demonstrierte der Verein gegen Tierfabriken (VGT) bereits österreichweit vor mehreren Supermärkten.
Am Montag war Vorarlberg an der Reihe. Sowohl beim Spar-Markt in Fußach als auch beim Lidl in Hard und bei Sutterlüty am Bregenzer Hafen fanden Aktionen der Tierschützer statt.

Aufdeckungen zu Masthühnern
Der VGT deckte wiederholt erschütternde Zustände in österreichischen Hühnermastbetrieben auf. Alle waren mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet. Aufgezeigt wurde das brutale Einsammeln der Hühner vor der Fahrt in den Schlachthof, das Erschlagen einzelner Tiere und das rücksichtslose Überfahren von Hühnern. Zu sehen war aber auch das alltägliche Leid der laut Tierschützern völlig überzüchteten Tiere. Viele sterben laut VGT noch in den Mastbetrieben. Innerhalb der Bevölkerung lösten die Aufdeckungen großes Entsetzen aus.



Konsumentinnen informieren
Um das Wissen und Bewusstsein der Konsumentinnen zu stärken, startete der VGT bereits Ende Mai eine Informationskampagne. Vor Supermärkten wird mittels Transparenten, Flugblättern und Lautsprechern über die Probleme in der konventionellen Masthuhn-Haltung und -Zucht in Österreich aufgeklärt. Die Konsumenten bekommen Tipps, was sie tun können, damit den Masthühnern in Österreich ein besseres Leben ermöglicht werden kann.


"Tierqual-Fleisch" in Supermärkten
"Das Entsetzen der Menschen über die Missstände ist groß, trotzdem wird dieses Tierqual-Fleisch gekauft", meint David Richter, seines Zeichens VGT-Obmann-Stellvertreter, dazu. "Das erklärt sich damit, dass die Konsumentinnen im Supermarkt selber schwer erkennen können, welche Produkte sie eigentlich vermeiden wollen." Leider mache es der Lebensmittelhandel es den Konsumenten unnötig schwer: "So müssen wir helfen, damit die Menschen die Produkte vermeiden können, die sie gar nicht kaufen möchten!", verdeutlicht Richter.
Kritik an Hühnerhaltung
Im Rahmen der Aufdeckungen zeigte der VGT zum einen grobe Gesetzesverstöße an. Zum Anderen wird seither scharfe Kritik an den unzureichenden Mindeststandards für die Haltungssysteme von Masthühnern und an der georteten "Qualzucht" geübt. Die Bilder zeigen die vollkommen reizlose Umgebung, in der die Hühner ihr Dasein fristen müssen. In den Hallen, in denen abertausende Tiere leben, gibt es laut VGT bloß Einstreu, Futter und Wasser. Die Hühnerrassen, die in der konventionellen Hühnermast eingesetzt werden, sind auf extrem schnelle Gewichtszunahme gezüchtet. Nach nur vier bis sechs Wochen werden sie laut den Tierschützern bereits zum Schlachthof transportiert. Das bringe eine Reihe schwerwiegender gesundheitlicher Probleme mit sich, unter denen die Tiere trotz ihres geringen Alters immens leiden.


Masthühner "praktisch unsichtbar"
"Bisher waren die Masthühner für die Gesellschaft praktisch unsichtbar", ist sich VGT-Campaignerin Denise Kubala sicher. "Dabei werden allein in Österreich jedes Jahr rund 90 Millionen von ihnen getötet. Eine unvorstellbar große Zahl, bei der jene, die schon in den Mastbetrieben an den Folgen der Qualzucht oder der schlechten Haltungsbedingungen sterben, noch gar nicht eingerechnet sind", verdeutlicht sie. "Wir sind irrsinnig froh darüber, dass die Aufdeckungen so viele Menschen erreicht und berührt haben und wollen die Aufmerksamkeit, die die Hühner jetzt haben, nützen, um dringend notwendige Verbesserungen zu erreichen."
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(VOL.AT)
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