Massive Mobilmachung? Putin will Truppenstärke seiner Armee verdoppeln

Darum geht's:
- Putin plant Verdoppelung der Truppenstärke auf 800.000.
- Anwerbung neuer Soldaten durch hohe Prämien geplant.
- Wehrpflichtige werden direkt ins Kriegsgebiet geschickt.
Russland braucht dringend frische Kräfte, glaubt man internationalen Einschätzungen. Seit Februar 2022, dem Beginn der Invasion in der Ukraine, soll Moskau zwischen 110.000 und 140.000 Soldaten verloren haben - Ukrainische Angaben liegen sogar noch weit höher, überprüfbar sind sie aber nicht. Der Vorstoß der Ukraine in Kursk am 6. August, und dass Kiew das eroberte Gebiet bisher erfolgreich halten konnte, setzt den Kreml zusätzlich unter Druck.
Auch in der Ukraine befürchtet man, dass Moskau seine Truppen massiv aufstocken wird. Wie die "Bild" berichtet, hat der stellvertretende Verteidigungsminister der Ukraine, Iwan Gawriljuk, bereits offiziell gesagt, man gehe davon aus, dass Russland seine Streitkräfte in der Ukraine weiter ausbauen wolle.
Für 1.800 Euro in den Krieg
Das Problem für Putin: Eine generelle Mobilmachung ist in Russland extrem unbeliebt. Der Kreml greift also tief in die Trick- oder besser die Geldkiste, um mehr Soldaten an die ukrainische Front zu bringen.
Putin will den Russen den Kriegsdienst in der Ukraine mit hohen Prämien schmackhaft machen. Der russische Durchschnittslohn liegt bei 750 Euro, ganze 1.800 Euro sollen pro Monat für Freiwillige, die sich zum Einsatz in der Ukraine melden, herausspringen.
Zumindest aus der russischen Militär-Blogger-Szene häufen sich seit der ukrainischen Invasion in Kursk die Rufe nach einer Mobilmachung. Man brauche mehr "Arbeitskräfte", und das Geld, das russische Regionen zur Anwerbung von Soldaten zur Verfügung habe, gehe zur Neige.
Wehrpflichtige im Kriegsgebiet
Tatsächlich waren viele der in Kursk in ukrainische Gefangenschaft geratenen Soldaten erst 18 oder 19 Jahre alt, wie die "Bild" weiter schreibt. Allein 2024 wurden bereits 150.000 junge Russen zur Ableistung ihrer Wehrpflicht eingezogen. Berichten zufolge werden diese Wehrpflichtigen bereits direkt nach dem Ende ihrer Grundausbildung oder schon währenddessen zu Einsätzen in oder an der Grenze zur Ukraine geschickt. Darüber hinaus macht die russische Armee Druck auf ihre Wehrpflichtigen, nach der Ableistung ihrer zwölfmonatigen Dienstzeit noch ein weiteres Jahr speziell im Kriegsdienst in der Ukraine anzuhängen.
Mit diesen Maßnahmen will Putin eine generelle Mobilmachung vermeiden, und trotzdem die Zahl seiner Soldaten weiter erhöhen, vermutlich in der Hoffnung, die ebenfalls unter hohen Verlusten leidende Ukraine durch zahlenmäßige Überlegenheit in die Knie oder zumindest zu Verhandlungen nach russischen Vorstellungen und Forderungen zu zwingen.
(VOL.AT)
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