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Massentourismus: Amalfi führt Überwachungssystem ein

Ein Großteil der Touristen in Italien zieht es jährlich an die Amalfiküste – oft zum Leidwesen der Anwohner.
Ein Großteil der Touristen in Italien zieht es jährlich an die Amalfiküste – oft zum Leidwesen der Anwohner. ©Canva
Inmitten steigender Touristenzahlen und sinkender Einwohnerzahlen führt Amalfi ein Überwachungssystem zur effektiven Kontrolle von Fußgängerströmen und Verkehr ein, um den Massentourismus erträglicher zu gestalten.

Italien verzeichnete 2023 laut Schätzungen des nationalen Statistikinstituts ISTAT 134 Millionen Besucher. Ein Großteil dieser Touristen zieht es jährlich an die Amalfiküste – oft zum Leidwesen der Anwohner. In der Stadt Amalfi stieg die Anzahl der Hotelbetten auf 4.512, während die Einwohnerzahl von 5.530 im Jahr 2022 auf 4.653 sank.

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"Deshalb haben wir einen Maßnahmenkatalog erarbeitet", erklärte Bürgermeister Daniele Milano in einer Mitteilung. Ziel sei es, den Tourismus für alle Beteiligten erträglicher zu gestalten. "Wir wollen nicht, dass es zu einer Anti-Tourismus-Stimmung kommt", betonte Milano. "Weder die Einheimischen noch der Tourismus sollen leiden."

Technologie gegen Touristenchaos: Fußgängerströme werden überwacht

Um jedoch das richtige Gleichgewicht zu finden, brauche man vor allem zuverlässige Daten und dürfe nicht länger "nach Gefühl" agieren. Aus diesem Grund sollen nun Touristen erfasst werden. Dafür wird ein System zur Überwachung der Fußgängerströme im Stadtzentrum und an wichtigen Verkehrspunkten eingerichtet, das mithilfe von Technologie Menschen und Fahrzeuge erkennen kann. So wird es möglich, in Echtzeit zu ermitteln, wie viele Personen sich beispielsweise im historischen Zentrum aufhalten, um entsprechend die Anzahl der Sicherheitskräfte und Rettungsdienste anzupassen.

Cassone-Pier wird Wasserbahnhof

Ein weiterer zentraler Punkt im Maßnahmenplan ist die Umgestaltung des Cassone-Piers zu einem modernen Wasserbahnhof. Damit soll der jährliche Passagierfluss von nahezu einer Million Menschen effizienter bewältigt werden. Außerdem plant die Stadt, die zahlreichen Bushaltestellen entlang der Strandpromenade abzuschaffen. Stattdessen wird ein Zeitslot-System eingeführt, das das Ein- und Ausladen von Touristen besser koordinieren soll.

Um besser zu verstehen, was den Bewohnern wichtig ist und welche Probleme sie vor allem mit den Tagestouristen haben, wird eine Umfrage unter den Anwohnern durchgeführt. Hier haben die Einheimischen die Möglichkeit, ihre eigenen Ideen und Vorschläge einzubringen.

(VOL.AT)

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