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Massenkarambolage: Fahrbahn war salznass

©EPA
Zum Zeitpunkt der Massenkarambolage im Seengebiet auf der Westautobahn (A1) am Mittwochvormittag sei die Fahrbahn salznass gewesen, betonte die Asfinag in einer Aussendung. Allerdings habe heftiges Schneetreiben geherrscht.

Man habe seitens “alles Menschenmögliche getan, die Autobahn verkehrssicher zu halten”. Der Unfall dürfte auf menschliches Fehlverhalten in den winterlichen Straßenverhältnissen zurückzuführen sein, lautete die Einschätzung des Autobahnbetreiber.

Die Räumfahrzeuge seien auf der Westautobahn seit 2.00 Uhr im Dauereinsatz gewesen, betonte die Asfinag. Es komme im gesamten Seengebiet immer wieder zu starken Schneefällen und -verwehungen, daher sollten die Verkehrsteilnehmer unbedingt ihr Fahrverhalten anpassen.

Die Autobahn dürfte in Fahrtrichtung Salzburg noch bis in die Abendstunden gesperrt bleiben. Die Richtungsfahrbahn Wien wurde zunächst noch zur Bergung der Unfallautos benötigt und dürfte frühestens ab 16.30 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Der Unfall ist trotz einer in dem fraglichen Abschnitt auf zehn Kilometern Länge installierten Nebelwarnanlage der Asfinag passiert. ÖAMTC-Experte Willy Matzke, der an deren Errichtung mitgewirkt hat, hält die rund zwei Millionen Euro teuren Gerätschaften, die auch Schnee und Regen anzeigen, dennoch für sinnvoll, wie er zur APA sagte.

Grundsätzlich habe die Anlage funktioniert, allerdings hätten mehrfache Untersuchungen gezeigt, dass vor allem Lkw-Fahrer ihr Tempo auch dann nicht reduzieren, wenn auf der Anzeige vor Nebel gewarnt und für Langsamfahren plädiert wird: “Die meisten haben den Tempomat auf 88 km/h gestellt und fahren so weiter”, schilderte er. Auch rund die Hälfte der Pkw-Lenker denkt offenbar gar nicht daran, langsamer zu fahren. Auffahrunfälle seien ein psychologisches Problem, glaubt Matzke. Auf dieser Strecke, die “österreichweit am exponiertesten ist”, mache die Anlage aber “absolut Sinn”.

Mit der Nebelwarnanlage wird die Sichtweite entlang des Autobahnabschnitts mit speziellen Geräten alle 600 Meter gemessen. Sobald ein bestimmter Wert unterschritten wird, wird automatisch eine Warnung ausgelöst und die Autobahnmeisterei Seewalchen alarmiert. Dort oder bei der Tunnelwarte in Wels geben die Mitarbeiter den entsprechenden Warnhinweise in den Computer ein, der in der Folge auf den Anzeigetafeln auf der A1 erscheint.

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