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Marit Larsen: "Lieder zu schreiben, ist Lifestyle, kein Beruf"

©Plattencover
"Wenn ich eine Schreibblocke am Klavier habe, dann steige ich eben auf die Gitarre um."
Musikvideo zu Marit Larsens aktuellem Hit "If A Song Could Get Me You"

Das sagte Marit Larsen, die mit “If A Song Could Get Me You” an die Spitze der österreichischen Charts geklettert war, über die Vorteile, mehrere Instrumente spielen zu können. Die norwegische Singer-Songwriterin beherrscht auch noch die Mandoline und verfügt über einen sympathischen Enthusiasmus, wie sie am Montag im Interview bewies. “Lieder zu schreiben, das ist für mich kein Beruf, sondern ein Lifestyle”, lächelte die 26-Jährige.

In ihrer Heimat begann Marit Larsen im Jugendalter mit dem Pop-Duo M2M. “In Norwegen ist meine ganze Jugend dokumentiert. Dort kennt man mich auch mit Pickelgesicht. Es fühlt sich gut an, hier jetzt mit als unbeschriebenes Blatt noch einmal zu beginnen”, sagte die Sängerin. Und zugleich betonte sie, sich für die früheren Sachen nicht genieren zu müssen: “Ich hab immer an den Liedern mitgeschrieben. Also habe ich auch mit 16 nur Texte gesungen, zu denen ich stehen kann. Aber natürlich ist das jetzt was anderes, wenn ich unter meinem eigenen Namen ausschließlich eigene Lieder bringe.”

2006 hatte Marit als “Beste norwegische Künstlerin” einen MTV-Award kassiert. Die beiden Platten “Under The Surface” (2006) und “The Chase” (2008) schafften Top-Drei-Positionen im eigenen Land. Songs aus diesen beiden Longplayern wurden für die Kopplung “If A Song Could Get Me You” zusammengefasst und in Deutschland, Österreich und der Schweiz veröffentlicht. Die Resonanz spricht für sich.

“Es ist schon sehr schön, Lieder, die ich in meinem Appartement in Norwegen geschrieben habe, im österreichischen Radio zu hören”, freute sich Larsen. Die Zusammenstellung auf der ersten internationalen CD würde der Setlist bei den kommenden Konzerten im deutschsprachigen Raum entsprechen. “Das Album als Kunstform ist mir wichtig. Aber man muss halt auch respektieren, dass immer mehr Leute einzelne Songs in ihre Playlists laden. Ich verstehe die Kopplung als ‘Marit Larsen für Dummies’. Und natürlich brach es mir das Herz, Songs weglassen zu müssen.”

Die Norwegerin sieht sich von den Beatles und Michael Jackson inspiriert, Klassik wurde viel in der Kindheit gehört. “Wenn ich einen großartigen Song höre, verändert der mein Leben – oder zumindest meinen Blick aufs Leben.” Die eigene Plattensammlung bestehe hauptsächlich aus Vinyl: “Ich höre Platten gerne so, wie es sich der jeweilige Künstler vorgestellt hat. Dazu lasse ich die Signale wirken, die vom Cover ausgehen.” Diese Liebe zur Musik prägt auch das berufliche Selbstverständnis der 26-Jährigen: “Das Schöne am Komponieren ist, dass man vielleicht irgendjemandes Lieblingslied schreibt.”

Mit sechs Musikern geht Marit Larsen auf Tournee, am 12. September gastiert sie im Rahmen des Westwind-Festivals am Salzburger Residenzplatz. Da kam die Topposition in den Charts gerade recht. “Ich dachte: wow, vielleicht wollen mich nun mehr Leute live sehen oder mein Album kaufen”, so Marit Larsen. “Aber auch wenn ich ein grundsätzlich positiver Mensch bin, frage ich mich zugleich immer, ob ich das noch übertreffen kann.”

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