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Marina and the Diamonds: Neues Album "Froot" klingt "menschlicher"

Marina und ihre Diamanten legen nach.
Marina und ihre Diamanten legen nach. ©Charlotte Rutherford.
Mit "Primadonna" hat die walisische Popsängerin und Songschreiberin Marina and the Diamonds vor fast genau drei Jahren Platz drei der österreichischen Single-Charts erreicht. Anfang April erscheint das neue Album "Froot" - eine Platte mit "echterem, menschlichen" Sound.

“Ich habe die Elektronik reduziert und ‘echte’ Musiker ins Studio geholt. Diese Platte klingt daher menschlicher”, so die Singer-Songwriterin.

“Froot” unterscheidet sich erfrischend von US-Einheitsproduktionen, weil sich Marina and the Diamonds gar nicht erst bemüht, “amerikanisch” zu klingen. “Danke!”, lachte die als Marina Lambrini Diamandis geborene Künstlerin herzhaft. “Aber das war keine bewusste Entscheidung, ich würde mir nur selbst komisch vorkommen, wenn ich absichtlich versuchen würde, einem Trend gerecht zu werden. Ich habe mich sehr drauf konzentriert, die Musik zu machen, die ich liebe, die ich hören will.”

Marina and the Diamonds und die “Morgendämmerung”

Das Album beginnt mit einer spärlich instrumentierten Ballade, die Marinas Stimme in den Vordergrund rückt, anstellte mit einer Midtempo-Dance-Nummer einzusteigen. Ein Signal? “Ja. Für mich ist die Platte wie eine Morgendämmerung. Sie ist anders. Ich will, dass die Leute wirklich zuhören.” Veränderungen gehören zum Leben, meinte die Waliserin: “Es ist immer enttäuschend, wenn Künstler einem Sound zu lange treu bleiben, mit dem sie Erfolg haben. Jeder Mensch ist anders, aber ich habe schon immer die Abwechslung begrüßt.”

Und was konkret unterscheidet “Froot” von den beiden Vorgängern “The Family Jewels” (2010) und “Electra Heart” (2012)? “Ich habe nicht nur alle Songs geschrieben, sondern auch das ganze Album ko-produziert. Ich wollte am Ende sagen können, dass es ganz alleine meine Platte ist. Außerdem habe ich die Lieder nicht über viele Wochen verteilt aufgenommen, sondern in einem abgesteckten Zeitraum von zweieinhalb Monaten.”

“Echte Musiker” auf “Froot”

Aber vor allem setzte Marina auf “echte Musiker”, wie sie weiter erzählte: “Das war gar nicht groß geplant. Ich habe am ersten Song mit elektronischen Drums gearbeitet. Das Ergebnis klang nicht so, wie es mir vorschwebte. Also holte ich einen Schlagzeuger hinzu. Dann kam ich auf den Geschmack und wollte auch Gitarristen haben. Das ist gewachsen.” Nachsatz: “Es ist schon was anderes, anstelle eines simplen elektronischen Beats eine Band hinter sich zu haben.”

“Froot” klingt trotz dieser Ambitionen ungezwungen. “Vermutlich, weil eines ins andere überging”, betonte Marina. “Ich wollte das Album nicht mit einem Konzept überladen, sondern einfach gute Songs machen, die gut zusammenpassen. Ich wollte über Dinge schreiben, die relevant für mich sind, die ein Kapitel meines Lebens dokumentieren.” Die meisten Nummern komponierte die Musikerin in London. Für die Texte sammelt sie immer lange die richtigen Worte, berichtete Marina. Eine besondere Umgebung brauche sie nicht: “Ich schreibe, wenn ich etwas zu sagen habe, nicht auf Knopfdruck. Und das kann ich überall.”

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Atlantic Records

Marina and the Diamonds hat gegenüber britischen Medien ein ganz besonderes “Froot”-Erlebnis bei ihren kommenden Konzerten angekündigt. “Ich will die Fans intensiv einbeziehen”, verriet sie. “Zugleich soll die Balance zwischen meiner Liebe für Musik und für das Visuelle in der Waage gehalten werden. Daher werde ich nur einmal das Kostüm wechseln. Denn mehr braucht es diesmal nicht.”

Mehr Infos zum Album hier.

(Interview: Wolfgang Hauptmann/APA)

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