Das Gericht in Antalya entließ den Burschen am Freitag ohne Auflagen aus der Haft. Der Prozess wegen sexuellen Missbrauchs der 13-jährigen Britin Charlotte soll am 1. April kommenden Jahres fortgesetzt werden.
Das Gericht habe seine Entscheidung damit begründet, dass es noch weitere Informationen benötige und unter diesen Umständen eine Fortdauer der Untersuchungshaft nicht angemessen sei, sagten Marcos Anwälte in Antalya. Der Jugendliche hatte insgesamt 247 Tage in einem türkischen Gefängnis gesessen. Er wird beschuldigt, Charlotte im Osterurlaub sexuell missbraucht zu haben. Der Schüler bestreitet die Vorwürfe.
Nach einem Disco-Abend im Badeort Side waren Marco und Charlotte am 11. April im Hotelzimmer der 13-jährigen Britin gelandet. Der Schüler berichtete, dass es im Einvernehmen mit dem Mädchen zu Zärtlichkeiten gekommen sei. Außerdem habe sich Charlotte als 15-Jährige ausgegeben. Die Britin hatte ihm jedoch sexuelle Belästigung vorgeworfen. Nachdem Charlottes Mutter Anzeige erstattet hatte, wurde Marco am nächsten Tag an der Hotelrezeption festgenommen.
Unserer Meinung nach sollte er während der Dauer des Prozesses in Haft bleiben, sagte der Anwalt der Nebenklage, Ömer Aycan. Er kündigte eine Beschwerde gegen die Entscheidung des Gerichts an. Die Beweislage erfordere ein Verbleiben in der Haft. Die Familie des Mädchens wolle, dass Marco für seine Tat bezahle, betonte Aycan.
In Uelzen feierten Marcos Freunde mit Hupkonzerten auf der Straße die Freilassung Marcos. Seine Mutter war nicht zum achten Verhandlungstag in die Türkei gereist und hatte in ihrem Haus auf die Entscheidung gewartet. Wann der 17-Jährige nach Deutschland fliegt, war noch nicht bekannt.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich erfreut über die Freilassung von Marco W. Ich glaube, mit ihm freuen sich viele Menschen in Deutschland, fügte sie nach dem EU-Gipfel am Freitag in Brüssel hinzu. Es sei gut, dass Marco nun zu seiner Familie könne.
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