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Marathon auf zwei Rädern

Der Saisonauftakt in der Motorrad-Langstrecken-WM begann für das Yamaha Austria Racing Team mit einem zweiten Rang beim 500-km-Rennen in Assen programmgemäß. Allerdings ohne Topfahrer Thomas Hinterreiter.

“Bei Testfahrten in Le Mans brach ich mir nach einem Sturz zwei Rippen und musste daher auf das Rennen verzichten”, so der 39-Jährige. Für den zweiten Event, dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans, wird er aber fit. Hinterreiter konzentriert sich in diesem Jahr hauptsächlich auf die Langstrecken-Rennen, in denen er 2005 zweimal als Dritter den Sprung aufs Podest schaffte. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen Igor Jerman (Slowenien) sowie Gwen Giabbani und Sebastian Scarnato (beide Frankreich) will er den dritten Gesamtrang aus dem Vorjahr toppen. Seinen Start in Le Mans dürfte von starken Schmerzen begleitet werden. “Ich muss auf die Zähne beißen. Ein 24-Stunden-Rennen ist eine enorme Belastung, da wird vom Körper alles abverlangt.”

Die BMW-Boxer-Cup-Serie, in der der Rankweiler jahrelang ganz vorne mitmischte, wurde aus dem Rennkalender gestrichen.

Auf rund 350.000 Euro beläuft sich das diesjährige Budget des österreichischen Motorrad-Rennstalls. “Leider zu wenig, um den Sport professionell auszuüben”, so Hinterreiter, der neben der Langstrecken-WM auch den Grand Prix in Macau bestreiten wird. Dieses Rennen verbindet ihn an eine besondere Erinnerung: 2005 verlor er mit Bruno Bonhuil einen sehr guten Freund. “Bruno raste bei Tempo 220 km/h in eine Leitplanke. Der chinesische Stadtkurs ist extrem schwer zu fahren. Die Piloten müssen die Geschwindigkeit im richtigen Moment dosieren. Wer 100 Prozent fährt, riskiert sein Leben. Ich kann, glaube ich, meine Grenzen gut einschätzen”, ist sich der zweifache Familienvater der Gefahr in seinem Sport bewusst. “Aber es tut weh, wenn man einen guten Kameraden verliert.”

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