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Mandela erhielt Waffentraining vom israelischen Geheimdienst Mossad

Nelso Mandela erhielt Waffen- und Sabotagetraining vom israelischen Geheimdienst Mossad.
Nelso Mandela erhielt Waffen- und Sabotagetraining vom israelischen Geheimdienst Mossad. ©EPA
Der zu Beginn des Monats gestorbene Freiheitskämpfer und ehemalige südafrikanische Präsident Nelson Mandela soll 1962 vom israelischen Geheimdienst Mossad ein Waffen- und Sabotagetraining in Äthiopien erhalten haben. Das berichtet die israelische Zeitung "Haaretz" nach Angaben von "Spiegel Online" unter Berufung auf ein bisher unbekanntes Dokument aus dem israelischen Nationalarchiv, das als topsecret eingestuft wurde.
Statue von Nelson Mandela
Welt trauert um Nelson Mandela

Bei dem Schriftstück handelt es sich um einen Brief des Mossad an das israelische Außenministerium vom 11. Oktober 1962. Demnach war Mandela (Codename “The Black Pimpernel”) wenige Monate zuvor nach Äthiopien gereist. Aus dem Dokument ginge, so “Haaretz”, weiter hervor, dass der Mossad versuchte, Mandelas Sympathien für den Zionismus zu stärken. Der spätere Friedensnobelpreisträger habe zudem Interesse an den Methoden der zionistischen paramilitärischen Untergrundorganisation “Hagana” gezeigt, die bis zur Gründung des Staates Israel 1948 existierte.

Mandela im Gefängnis

Bevor Nelson Mandela in den frühen sechziger Jahren in den Untergrund abtauchte, hatte er in Südafrika bereits mehrere Male im Gefängnis gesessen. Im Jänner 1962 floh er illegal aus Südafrika und besuchte mehrere afrikanische Länder. Sein Ziel sei es gewesen, so “Haaretz”, dort finanzielle und militärische Unterstützung für den Kampf gegen die Apartheid in Südafrika zu erhalten.

Während dieser Reise habe Mandela dann in Äthiopien an einem Training von Mossad-Agenten teilgenommen. Diese seien jedoch, so “Haaretz”, über die wahre Identität des Freiheitskämpfers nicht informiert gewesen.

Mandela über Probleme Israels gut informiert

Mandela habe nicht nur Interesse an israelischen Untergrundorganisationen gezeigt, heißt es in dem vom israelischen Forscher David Fachler gefundenen Brief. Er sei auch gut informiert über die Probleme Israels gewesen. Auf die Agenten habe Mandela einen intellektuellen Eindruck gemacht und sie mit “Shalom” begrüßt: “In Gesprächen mit ihm”, heißt es in dem Schriftstück weiter, “hat er eine sozialistische Weltanschauung zum Ausdruck gebracht.”

Lebenslange Haft für Mandela

Kurz nach seiner Rückkehr nach Südafrika wurde Mandela verhaftet und später zu lebenslanger Haft verurteilt, aus der er erst 1990 entlassen wurde.

Israel und das südafrikanische Apartheidregime unterhielten enge Verbindungen. Laut einem Medienbericht soll Israel vor mehr als drei Jahrzehnten versucht haben, Südafrika Atomwaffen zu verkaufen.

(APA)

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