Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein, um tausende Protestierende auseinanderzutreiben. Der Notstand wurde über die Staatsmedien ausgerufen. Versammlungen, Proteste und regierungskritische Äußerungen seien verboten, hieß es.
Zuvor hatte die Regierung über die Hauptstadt Male ein unbefristetes Ausgehverbot verhängt. Dort hatten sich etwa 3.000 Menschen versammelt, um ihren Unmut über die mangelnde Demokratie in dem Inselstaat im Indischen Ozean zum Ausdruck zu bringen. Nach Augenzeugenberichten wurden zunächst vier Personen vorübergehend in Gewahrsam genommen, woraufhin die Demonstranten zum Hauptquartier der Polizei zogen. Die Menge löste sich jedoch nicht auf, als die Inhaftierten wieder freigelassen wurden. Daraufhin wurden nach Augenzeugenberichten rund hundert weitere Personen festgenommen. Bei Einbruch der Dunkelheit patrouillierten Sicherheitskräfte in Schützenpanzern die Stadt.
Demonstrationen und politische Kundgebungen sind in dem islamischen Inselstaat eine Seltenheit, Parteien sind nicht zugelassen.
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