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MAK putzt sich zum 150er mit "Design Labor" heraus

Vor 150 Jahren öffnete das MAK seine Pforten
Vor 150 Jahren öffnete das MAK seine Pforten
Vor exakt 150 Jahren, am 12. Mai 1864, hat das Museum für angewandte Kunst seine Pforten geöffnet, damals noch als "Museum für Kunst und Industrie". Die einst enge Verknüpfung von Kunst und Gewerbe, von Design und Markt will das MAK zum Jubiläum stärker betonen, sagte dessen Direktor Christoph Thun-Hohenstein heute, Montag, der Presse. Im Zentrum dieses Prozesses steht das neue "MAK Design Labor".


Das Haus habe sich im Lauf der Zeit immer mehr zum Kunstmuseum entwickelt. “Aber wir befinden uns heute in einer Zeit, in der wir einen neuen Alltagsanspruch erheben müssen”, so Thun-Hohenstein. Während einst die Frage im Raum gestanden sei, wie man die Welt vor dem Hintergrund der Industrialisierung verbessere, müsse einen nun die gleiche Frage vor dem Hintergrund der Digitalisierung umtreiben.

Entsprechend wurde die Neugestaltung des Untergeschoßes zum “zentralen Jubiläumsprojekt” – und zu einem im wahrsten Sinne durchschlagenden Erfolg. Denn einige Wände wurden durchgebrochen, wie Kurator Harald Gründl berichtete, und die Räume durchlässiger gestaltet, “um einen guten Fluss durch die 2.000 Quadratmeter entstehen zu lassen”. Die Raumordnung ist stringent, hell und offen, die Optik teils spielerisch, die Gestaltung einladend und anregend.

“Das ist keine Ausstellung”, stellte Gründl dann auch klar, “das ist eine Studiensammlung für das 21. Jahrhundert.” Daher ziehen sich auch Fragen an den Wänden durch die einzelnen Räume: Was essen wir in Zukunft? Wie definieren wir Wohlstand? Was ist Luxus? Was ist nachhaltig? Auf Bildschirmen geben Prominente und Experten dazu Antworten, ohne eine Meinung zu propagieren. Es bleibt den Besuchern überlassen, wie sie diese Fragen beantworten wollen.

Als Herzstück des Labors, das sich sowohl der Gestaltung des öffentlichen als auch des privaten Raums widmet, von Fahrzeugen und Lampen über Sitzgelegenheiten, Geschirr, Schmuck und Mode reicht und über ein Helmut-Lang-Archiv ebenso wie einen Josef-Hoffmann-Raum verfügt, wird zudem das “Forum” verstanden, mit dem man auf aktuelle Entwicklungen reagieren will. Hier könne an wichtige Partner wie die benachbarte Universität für angewandte Kunst, aber auch an Forschungsabteilungen von Firmen angedockt werden, so der Direktor.

Die Kosten für die permanente “Anti-Schausammlung” (weil es hier nicht darum gehe, “den Fetischcharakter von Objekten hinter Vitrinen zu betonen”, wie Gründl erläuterte) und deren Infrastruktur belaufen sich auf “knapp unter 2 Millionen Euro”, sagte Thun-Hohenstein. “Wir gehen davon aus, dass wir hier in keine Probleme schlittern.” Auch die Geburtstagsparty dürfte diesmal nicht zum Verhängnis werden: Diese findet am Samstag, 17. Mai, statt, u.a. mit prominenten Führungen und Felix Kubin live.

(S E R V I C E – “MAK Design Labor” im Museum für angewandte Kunst, Stubenring 5, 1010 Wien – Eröffnung heute Montag, 18.30 Uhr; www.mak.at)

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