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Maipfeifen schnitzen: Ein Spaß für Groß und Klein

Das Maipfeifenschnitzen hat vielerorts Tradition. So auch in Koblach. Wir haben uns mit Dietmar Metzler vom OGV Koblach getroffen. Er erklärt den Hintergrund zu den Maipfeifen und worauf beim Bau geachtet werden muss.
Maipfeifen schnitzen mit dem OGV Koblach
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"Früher, als die Kinder auf dem Feld das Vieh aufgepasst haben, wurden zum Zeitvertreib solche Pfeifen gebastelt. Sie boten den Kindern eine willkommene Abwechslung", erklärt Dietmar Mätzler.

Aus dem Ast von einer Weide, Esche oder Haselnuss lassen sich mit einem Schnitz- oder Taschenmesser einzigartige Pfeifen herstellen. In nur wenigen Minuten kann man sowohl Große, als auch kleine Pfeifen mit hohen und tiefen Tönen zaubern. "Diese alte und schöne Tradition sollte gepflegt und an unsere Kinder weitergegeben werden", so Dietmar Metzler.

Und so funktioniert's:

Wie bereits erwähnt eignen sich zum Basteln der Maipfeifen Äste von Esche, Kastanie, Haselstaude, Weide, da die im Frühjahr besonders im Saft stehen. Altes Holz zum Beispiel lässt sich nicht von der Rinde lösen. Die Stücke sollten rund 2 Zentimeter im Durchmesser betragen und rund 15 - 20 Zentimeter lang sein. Das Pfeifenstück darf keine sogenannten "Augen", also Knospen, enthalten.

Nun geht es ans Schnitzen: Die Rinde wird am unteren Ende des Astes rundum eingeschnitten. Am oberen Ende, rund 2cm vom Rand entfernt, wird das Luftloch vorbereitet. Hier ist besonders wichtig, dass die Rinde nicht einreißt. Ganz vorne wird in weiterer Folge das Mundstück zugeschnitten.

Jetzt wird die Rinde vom Kern befreit. Dafür muss man die Pfeife auf eine glatte Unterlage legen. Nun wird mit einem Holzstück oder mit dem Griff des Taschenmessers die Rinde "weich geklopft" bis sie sich löst. Auch hier besonders darauf achten, dass die Rinde nicht beschädigt wird, sonst war die Arbeit umsonst.

Merkt man, dass sich die Rinde vom Kern löst, wird diese vorsichtig abgezogen. Dann das Mundstück auf die Länge der Luftöffnung kürzen und oben etwas abflachen. Das abgeflachte Mundstück wird nun wieder von oben in die Rinde gesteckt. Am Ende wird nun der Kern von unten vorsichtig in die Flöte geschoben. Die Flöte ist nun spielbereit. Durch herausziehen des Kerns kann die Tonhöhe variiert werden.

Wenn Sie nun auch Lust bekommen haben solch eine Maipfeife so bauen, können Sie das unter anderem kommenden Samstag zusammen mit OGV Koblach machen. Seit 2017 zeigen Kinder und Eltern worauf beim Schnitzen einer Maipfeife geachtet werden muss. Im Anschluss gibt es Stangenbrot und es wird eine Runde mit dem Rhein-Bähnle gefahren.

(VOL.AT)

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