Ich will mit Spaß das Vertrauen zurückgewinnen und mich wieder am Limit bewegen. Das ist mein großer Traum.
Beweisen muss es Maier natürlich niemandem mehr, der Herminator hat längst alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Deshalb stellte sich für Maier im Sommer vor der Material- die Rücktritts-Frage. Natürlich stellt sich die Frage: Was will ich eigentlich noch? Gewinnen kann ich nichts mehr, eigentlich kann ich nur mehr verlieren. Aber ich habe noch einmal die ganz große Herausforderung gesucht. Und die habe ich mit dem Materialwechsel gefunden, so Maier bei seinem traditionellen Wien-Besuch im Himmel – Oktogon in Grinzing.
Das vor einer Woche zu Ende gegangene Trainingslager in Chile war Maiers erster großer Test auf dem neuen Material. Und der ist mehr als zufriedenstellend ausgefallen. Die Bedingungen waren sehr, sehr gut. So gut wie seit mindestens fünf Jahren nicht mehr. Dadurch war Chile für uns hoch interessant und aufschlussreich. Die Schuhfrage (Head oder Lange) hat Maier jedoch noch nicht gelöst.
Der Doppel-Olympiasieger 1998 konzentriert sich im kommenden (großereignislosen) Winter voll auf die Speed-Disziplinen Abfahrt und Super G. Maiers Zwischenbilanz: Mit der Abfahrt bin ich zufrieden, im Super G wartet aber noch viel Arbeit auf uns. Den Weltcup-Auftakt Ende Oktober mit einem Riesentorlauf in Sölden will Maier so im Vorbeigehen mitnehmen.
Obwohl Maier in Sölden, das im Vorjahr dem Warmwetter zum Opfer gefallen war, 2005 gewann und er damit im Ötztal Titelverteidiger ist, betonte der Herminator: Darauf lege ich kein großes Augenmerk. Mit dem Riesentorlauf-Training beginne ich frühestens zwei Wochen vor Sölden. Der vierfache Gesamt-Weltcup-Sieger (zuletzt 2004) sieht sich diesmal überhaupt als Underdog.
Auch, weil es im vergangenen Winter erstmals zu keinem Sieg gereicht hatte. Diesmal bin ich nicht der Gejagte, sondern der Jäger. Die Diskussion, ob es Maiers letzte Saison wird, ist natürlich verfrüht. Das hängt einzig und allein vom Spaß ab.
Die Spezialisierung auf die Speed-Disziplinen erfolgt nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass Maier mittlerweile nicht mehr der Jüngste ist. Und der 34-Jährige hat ja zahlreiche gravierende Karriereeinschnitte wie den schweren Motorradunfall 2001 hinter sich liegen. Was sagt also der Körper vor dem kommenden Winter? Er gibt schon klare Signale. Teilweise habe ich ja in der Vergangenheit Raubbau an meinem Körper betrieben. Die Regenerationszeit wird länger. Ich brauche mehr Auszeiten.
Die Partnerschaft Maiers mit Raiffeisen wurde am Mittwoch um ein weiteres Jahr verlängert und geht mittlerweile in die zehnte Saison. Einen längeren Werbeträger hat es in der Raiffeisen-Historie nur einmal gegeben, nämlich Thomas Muster (13 Saisonen). Seine schauspielerischen Talente hat Maier auch im Sommer 2007 wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt, die 14. Spot-Reihe des Flachauers mit Raiffeisen wird am 24. September erstmals on air gehen.
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