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Maier und Götschl lassen sich mit Entscheidung über Zukunft Zeit

Weder Hermann Maier (36) noch Renate Götschl (33) werden noch während des Weltcupfinales bekanntgeben, ob sie ihre Karrieren fortsetzen oder beenden.

Während beim Salzburger vieles auf zumindest eine weitere Olympiasaison und möglicherweise auch noch eine WM in Garmisch-Partenkirchen hindeutet, ist bei der Steirerin nach einer verkorksten Saison mit dem dritten Rang in der Abfahrt von Aare als Lichtblick “alles möglich”.

Die beiden ÖSV-Superstars – Maier hält bei 54 Weltcupsiegen, Götschl bei 46 – können die an sie meistgestellte Frage in Schweden schon bald nicht mehr hören. “Das Wichtigste ist jetzt einmal der Super-G morgen”, meinte also der Flachauer Maier, der sich am Mittwoch in der Abfahrt verfahren hatte und 15. geworden war. “Vielleicht sollte ich nach dem heute aber doch ans Aufhören denken: Denn vielleicht lag es nicht daran, dass ich nichts gesehen habe, sondern doch am Alter, dass ich die Strecke vielleicht einfach vergessen habe”, scherzte der Gewinner von 14 Weltcupkugeln (vier Gesamtsiege, zehn Disziplinsiege).

Dass Maier weiß, dass er immer noch um den Sieg mitfahren kann (im November Gewinner in Lake Louise), ist sicher auch mitentscheidend bei der Zukunftsplanung. Zudem ist bekannt, wie sehr ihn die Olympischen Spiele noch einmal locken, und dass er lieber morgen als heute in Garmisch-Partenkirchen über die Kandahar fahren würde. Maiers Umfeld jedenfalls ist zuversichtlich, dass der Rennläufer die Karriere fortsetzt.

In der aktuellen Super-G-Wertung liegt Maier mit 231 Zählern vor dem Norweger Aksel Lund Svindal (212), dem Schweizer Didier Defago (210), dem Südtiroler Werner Heel (156), seinem Landsmann Klaus Kröll (142), dem Kanadier John Kucera (138) und dem Schweizer Didier Cuche (136). Maier meinte, dass in letzter Zeit die knappen Entscheidungen eher gegen ihn gewesen seien. Er hofft natürlich, dass sich das Blatt wieder wendet. “Aber schauen wir mal. Svindal ist sehr, sehr stark und mit dem Abfahrtssieg umso motivierter. Ich werde alles aus mir rausholen und es ist sicher was möglich – es ist nicht einfach, es ist aber machbar.”

Maier war 2001 vom Finale in Aare mit den Kugeln für den Gesamtweltcup sowie die Abfahrt, den Super-G und den Riesentorlauf im Gepäck abgereist. “Das war etwas ganz Besonderes, da habe ich alles gewonnen”, erinnerte sich der Salzburger. 2006 war in Aare alles anders und bitter dazu – da fehlten Maier zwei Punkte oder 9/100 Sekunden für die Super-G-Kugel. Sie war an den Svindal gegangen, der auch am Donnerstag der Mann ist, den es zu schlagen gilt. Maier würde seine 15. Kristallkugel aber auch mit dreijähriger Verspätung dankend annehmen.

Götschl freut sich über ihren Podestplatz am Mittwoch in der Abfahrt wie über einen Sieg. Sie habe aber nie vorgehabt, von den Ergebnissen in Aare abhängig zu machen, ob sie weiterfahre oder nicht, meinte Götschl: “Ich werde in Aare dazu nichts sagen. Jeder wird es früh genug erfahren. Ich lasse mir Zeit, werde sehen, ob ich mich noch einmal für alles motivieren kann”, erklärte die Obdacherin.

Nach der WM in Val d’Isere (Ausfall im Super-G, 24. mit 4,01 Sekunden Rückstand in der Abfahrt) war die Gewinnerin von zwei Olympia- und neun WM-Medaillen auf dem “Tiefpunkt” gewesen. “Ich habe mir danach gedacht, ich vergesse das jetzt alles und gehe mit Spaß an die Sache heran.”

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