Das gelblich eingefärbte Panorama Floridas weist aber schon darauf hin, dass am Horizont Probleme dräuen: Böse Drogen, fahler Sex, fehlende Akzeptanz und eine schwierige Pensionsvorsorge, wenn das Alter Spuren hinterlässt und die Wirtschaftskrise den Ausstieg aus dem Geschäft erschwert.
“Magic Mike”: Ein Stripper tanzt selten allein
Wien/Washington. Auch wenn diese ernsthaften Komponenten dem Film im zweiten Teil den scheinbar pflichtgemäßen moralischen Überbau verpassen, kommt “Magic Mike” ansonsten unerwartet leichtfüßig und spritzig daher. Channing Tatum, dessen einstige acht Monate als Stripper in einem Club als lose Vorlage für den Film dienten, gibt den freizügigen Tänzer Mike, der sich parallel eine Zukunft als Möbeldesigner aufbauen möchte, mit einer ordentlichen Portion Charme und Koketterie – augenzwinkernde Männerklischees inklusive.
Soderbergh bleibt dabei stets nahe bei seinem Protagonisten, gibt einen nicht zwingend ungewöhnlichen, aber doch erfrischenden Einblick in ein wenig bekanntes Milieu, das – im Gegensatz zu den weiblichen Stripperfilmen wie “Showgirls” oder “Striptease” – nicht mit anrüchiger Ausbeutung, sondern mit Teamgeist und lockerer Atmosphäre aufwartet. Als abgehalfterter Chef und Anheizer der “Cock-rocking Kings of Tampa” brilliert Matthew McConaughey mit einer wunderbar selbstverliebten Performance.
Im Mittelpunkt steht aber Tatum, der 32-jährige Star aus “Für immer Liebe” und “21 Jump Street”, der seine Körperbeherrschung schon im Tanzfilm “Step Up” unter Beweis stellte. Er jobbt als Mike unter Tags nicht zuletzt als Dachdecker, wo er auf den jungen Adam (Alex Pettyfer) trifft. Dieser hat gerade das College geschmissen und wohnt bei seiner älteren Schwester Brooke (Cody Horn). Während Mike den 19-jährigen als “The Kid” in die Stripperwelt einführt, will er Brooke von seinen Qualitäten überzeugen.
Das funktioniert auch so lange gut, bis Adam den Verlockungen des Nachtlebens erliegt und Mike das angerichtete Chaos ausbaden muss. Dass Soderbergh es trotzdem schafft, dass die Moral den Film nicht vollends ins Dramatische zieht und stattdessen eine lockere Sommerstimmung erhalten bleibt, ist das Verdienst des erfahrenen Regisseurs. So erinnert “Magic Mike” denn auch mehr an “Ocean’s Eleven” als an kritische Filme wie “Traffic” oder “Contagion”. Und da die Kinokassen klingeln, ist eine Fortsetzung auch bereits in Planung.
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