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"Maßgeschneiderte" Exporterfolge

Bregenz - Um 4,3 Prozent auf 1,19 Mrd. Euro steigern konnte im ersten Halbjahr 07 Österreichs Textilindustrie ihre Exporte. Dabei hat sich der Anteil in Richtung EU um 4 auf 78 Prozent erhöht.

Aber auch neue Märkte wie Russland (+ 40 %), Rumänien (+ 32), Slowenien oder Ukraine haben zu diesem Erfolg beigetragen. Das berichtete am Dienstag im Rahmen der 57. Jahrestagung des Österreichischen Textilfachverbandes („Textilparlament“) in Bregenz dessen Präsident Dr. Peter Pfneisl.

Wie Pfneisl und der Vorstandschef von Linz Textil. Dr. Dionys Lehner, bei einem Pressegespräch im Deuring-Schlössle betonten, zeichnen unsere Textilunternehmen und ihre 14.100 Beschäftigten vor allem Innovation und Flexibilität, Qualitäts- und Kostenbewusstsein für den globalen Wettbewerb aus. Um wie viel konkurrenzfähiger als der „Rest der textilen Welt“ Österreichs Branche sein muss, um gegen diesen zu bestehen, untermauern am besten einige Zahlen: In Europa kostet die Arbeitsstunde eines ungelernten Textilarbeiters 15 Euro, in China 0,51 Cents. Die Energiekosten sind in der EU um 35 Prozent höher als in China. In der EU erreicht der Pro-Kopf-Umsatz in der Textilbranche 83.300 Euro im Jahr, in Österreich 101.200 Euro – in China beträgt er nur 16 Prozent des EU-Durchschnittswertes, in Indien gar nur 625 Euro.

Textilunternehmen wie Lenzing oder Linz Textil gingen ihrerseits in die Offensive und nutzen die geringen Lohnkosten, das praktisch unerschöpfliche Arbeitsmarktpotenzial, die niedrigen Energiekosten und die ungebrochene Nachfrage in China, um dort selbst zu investieren. Mit hochwertigen Finalprodukten wiederum sind Österreichs Textilfirmen in Japan, Russland, den neuen EU-Märkten und in Westafrika äußerst erfolgreich.

Die signifikantesten Erfolgskurven verzeichnen Österreichs und insbesondere die Vorarlberger Textilunternehmen mit technischen Textilien, mit topmodischen Strick- und Wirkwaren sowie Stickereien, mit „Wohnkultur aus Österreich“ und mit Spezialgarnen. Wie heute in bregenz mit Genugtuung registriert wurde, setzen auch wieder vermehrt junge Menschen auf eine berufliche Karriere im Textilbereich: An den HTLs in Wien und Dornbirn sowie an der Textilschule Haslach arbeiten 800 Schüler an ihrer „textilen Qualifizierung“. Der Fachverband der Textilindustrie vergibt im Jahr Stipendien in der Höhe von ca. 18.000 Euro für die Förderung dieses Nachwuchses.

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