Mächtigste Frau der Modewelt: Anna Wintour tritt als Chefredakteurin der "Vogue" zurück

Anna Wintour gibt nach 37 Jahren ihren Posten als Chefredakteurin der US-Ausgabe der "Vogue" ab. Das teilte das Modeportal WWD am Donnerstag mit. Die 75-Jährige bleibt dem Verlag jedoch weiterhin erhalten: Sie wird ihre Funktionen als Chief Content Officer von Condé Nast und globale Redaktionsleiterin der "Vogue" weiterhin ausüben.

Eine Sprecherin des Medienhauses bestätigte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: "Anna Wintour bleibt in ihrer globalen Führungsrolle aktiv." Derzeit werde eine Nachfolge für die Chefredaktion der US-Ausgabe gesucht.

Wegbereiterin der modernen Modepublizistik

Wintour prägte über Jahrzehnte den Stil und Kurs der international einflussreichsten Modezeitschrift. 1988 übernahm sie die Leitung der US-"Vogue" und baute ihre Position kontinuierlich aus. 2020 stieg sie in das globale Management von Condé Nast auf, um als Chief Content Officer die Reorganisation des Hauses mitzugestalten.

Trotz ihrer Rolle als mediale Leitfigur war Wintour nicht unumstritten: Insbesondere in jüngerer Vergangenheit wurde sie für strenge Sparmaßnahmen und innerbetriebliche Konflikte kritisiert. Immer wieder protestierten Mitarbeitende gegen Kürzungen und mangelnde Diversität in der Redaktion.

Ikone mit System

Geboren 1949 in London, stammt Wintour aus einer journalistischen Familie: Ihr Vater Charles Wintour war Chefredakteur des London Evening Standard. Nach Stationen beim New York Magazine und der britischen Vogue übernahm sie 1988 die Chefredaktion der US-Ausgabe. Markenzeichen der Britin sind ihr streng geschnittener Bob und dunkle Sonnenbrille – Symbol einer ebenso disziplinierten wie strategischen Führungspersönlichkeit.

(VOL.AT)