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Madrid-Terroristen planten Anschlag-Serie

Nach den Zug-Anschlägen in Madrid im März 2003 wollten die Täter den Terror mit Selbstmordanschlägen fortsetzen. Die Attentate auf die Züge sollten erst der Auftakt sein.

Wie der Chef der spanischen Terrorbekämpfung, Fernando Reinares, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AP sagte, war eine ganze Serie von Attentaten für die Wochen und Monate nach dem 11. März geplant. Wahrscheinlich hätten die Folgeanschläge von sieben Männer verübt werden sollen, die sich am 3. April selbst in die Luft gesprengt hatten, um sich ihrer Verhaftung zu entziehen.

„Die bisherigen Fakten legen nahe, dass die Terrorkampagne nicht mit den Zug-Anschlägen enden sollte“, sagte Reinares. Bei den Bombenexplosionen in Pendlerzügen in der spanischen Hauptstadt waren 191 Menschen getötet und mehr als 1.500 verletzt worden. Mehrere Extremisten bekannten sich zu der Tat, die drei Tage vor der Parlamentswahl verübt worden war. Sie gaben in Videobotschaften an, im Auftrag von Al Kaida (al-Qaeda) gehandelt zu haben. Als Grund nannten sie die spanische Beteiligung am Irak-Krieg.

Die damalige Regierung von Jose Maria Aznar behauptete damals, die Terroristen hätten sie mit den Anschlägen stürzen wollen. Reinares widersprach im AP-Interview dieser Darstellung. „Sie wollten nach dem Regierungswechsel weiter töteten.“

Am 3. April waren die Sicherheitskräfte einigen der mutmaßlichen Drahtzieher dicht auf den Fersen. Diese sprengten sich jedoch in einer Wohnung im Madrider Vorort Leganes in die Luft, bevor die Polizei zugreifen konnte. Ein Beamter wurde bei der Explosion ebenfalls getötet.

Insgesamt 74 Personen wurden bisher festgenommen, davon sind noch 22 in Untersuchungshaft. Ihnen wird Massenmord und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Die übrigen sind wieder auf freiem Fuß, gelten allerdings noch als verdächtig.

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