AA

Madoff-Skandal - Milliardenklage gegen Bank Austria, Unicredit, Kohn

Der Madoff-Finanzskandal könnte ein teures Nachspiel für die Bank Austria und ihre Konzernmutter UniCredit haben.
Wegen des Engagements bei der Wiener Privatbank Bank Medici, deren Direktorin Sonja Kohn eine Schlüsselrolle bei den Machenschaften des Finanzjongleurs Bernard Madoff gespielt haben soll, müssen die beiden Banken möglicherweise Schadenersatz in Milliardenhöhe an die Opfer leisten. Ein Opferanwalt brachte am Freitag vor einem US-Gericht in New York eine Klage auf 19,6 Milliarden Dollar (14,8 Mrd. Euro) gegen Kohn und die drei Banken ein.

Die Klage richtet sich auch gegen 53 weitere Beschuldigte, die nicht namentlich genannt wurden. Die US-Anwälte von Kohn und Bank Medici waren zunächst für keine Stellungnahme erreichbar. Opferanwalt Irving Picard bezeichnete die Bank-Medici-Eigentümerin Sonja Kohn als “Seelenverwandte” des verurteilten Finanzbetrügers Madoff, mit dem sie 23 Jahre lang aufs engste zusammengearbeitet habe. “In Sonja Kohn fand Madoff eine kriminelle Seelenverwandte, deren Gier und unehrlicher Einfallsreichtum seinem eigenen ebenbürtig waren”. 9,1 Milliarden Dollar des durch die Machenschaften Madoffs gestohlenen Geldes könnten “direkt” Kohn und ihren Verwandten sowie einem Labyrinth von Fonds und Banken in Österreich, Italien und Gibraltar zugeordnet werden. Bis zum Beweis ihrer Schuld gilt Kohn als unschuldig.

Madoff hat bisher stets beteuert, auf eigene Faust gehandelt zu haben. Dennoch wurden sieben weitere Personen, frühere Mitarbeiter und ein externer Berater, angeklagt. Laut der 161 Seiten starken Klagsschrift beläuft sich der Schaden durch Madoffs Betrügereien auf 19,6 Milliarden Dollar, was deutlich unter früheren Schätzungen liegt, die bis zu 65 Milliarden Dollar reichten. 2,6 Milliarden Dollar seien wieder eingebracht worden.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Wirtschaft
  • Madoff-Skandal - Milliardenklage gegen Bank Austria, Unicredit, Kohn